Zu hoch dosiert bringen Mineralstoffprodukte die feinen Regelkreisläufe im Körper durcheinander.
Foto:
psdesign1 / Fotolia
Das Wichtigste in Kürze:
Unterversorgungen mit Mineralstoffen sind in Deutschland bei gesunden Personen, die sich abwechslungsreich ernähren, die Ausnahme.
Eine Nahrungsergänzung mit Mineralstoffen ist meist nicht nötig und kann das Gleichgewicht und Zusammenspiel anderer Mineralstoffe stören.
Außerdem sind Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich.
Für bestimmte Personengruppen können Mineralstoffprodukte jedoch sinnvoll sein.
Bei Produkten mit Eisen, Fluorid oder Selen ist besondere Vorsicht nötig.
Mineralstoffprodukte für Personen unter 15 Jahre nur nach ärztlicher Rücksprache verwenden.
On
Was steckt hinter der Werbung zu Mineralstoffprodukten?
Häufig wird suggeriert, dass normale Lebensmittel nicht ausreichen oder der stressige Alltag es nicht zulässt, den Mineralstoffbedarf zu decken. Umworben werden alle möglichen Zielgruppen sogar Kinder. Schwierig soll es vor allem bei Personengruppen mit einem erhöhten Bedarf sein. Hierbei werden oft Sporttreibende, Schwangere, Personen, die eine Diät machen oder Senior:innen direkt angesprochen.
Tatsächlich ist die überwiegende Zahl der Menschen in Deutschland mit Mineralstoffen ausreichend versorgt. Mineralstoffmangel und dadurch bedingte Krankheiten kommen in Deutschland äußerst selten vor. Eine Ausnahme ist lediglich das Jod.
Auf was sollte ich bei der Verwendung von Mineralstoffprodukten achten?
Untersuchungen zufolge wird in Deutschland vor allem Magnesium, Calcium (Kalzium) und Zink in hohen Mengen aufgenommen, und zwar nicht nur mehr als empfohlen, sondern in einigen Fällen sogar über den "Upper Level" (maximale sichere Menge pro Tag) hinaus. Das trifft insbesondere auf Menschen zu, die bereits durch (angereicherte) Lebensmittel viele Mineralstoffe aufnehmen oder mehrere Produkte mit den gleichen Mineralstoffen zuführen.
Ein Zuviel bestimmter Mineralstoffe kann dem Körper mehr schaden als nützen. So kann zum Beispiel eine unkontrollierte, überhöhte Calciumzufuhr bei entsprechender Veranlagung zu Nierensteinen und einer gestörten Nierenfunktion führen. Stoffwechselkreislaufläufe bedingen bestimmte Konzentrationen an Stoffen, ein zu wenig aber eben auch ein zu viel eines Stoffes können diese feinen Regelkreisläufe stören. Manche Mineralstoffe können in Wechselwirkung mit Medikamenten treten und etwa deren Wirkung hemmen. Dazu gehört beispielsweise Kalium. Sprechen Sie daher unbedingt vorher mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt und/oder Apotheker:in.
Nach Ansicht des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sollten Nahrungsergänzungsmittel aus Sicherheitsgründen weder Fluorid, noch Natrium, Chlorid und Phosphat enthalten. Bor und Kupfer sind für Kinder und Jugendliche nicht geeignet. Bei Zink ist besondere Vorsicht nötig, Eisen ist am ehesten für Frauen bis zur Menopause (wegen des Blutverlusts bei der Menstruation) sinnvoll.Die Zufuhr an Mineralstoffen kann erhöht werden, indem einige
Die Zufuhr an Mineralstoffen kann erhöht werden, in dem einige Tricks bei der Zubereitung von Lebensmitteln beachtet werden:
Obst und Gemüse nur kurz waschen und nicht wässern.
Erst nach dem Waschen zerkleinern.
Mit wenig Wasser dünsten, die Garzeiten möglichst kurzhalten und das Kochwasser außer bei Kartoffeln mitverzehren (z. B. für die Zubereitung der Sauce verwenden).
Wofür braucht der Körper Mineralstoffe?
Mineralstoffe gehören zu den lebenswichtigen Bestandteilen unserer Nahrung. Im Stoffwechsel erfüllen sie dabei unterschiedlichste Funktionen. Sie dienen als Baustoff für unsere Knochen (zum Beispiel Calcium), beeinflussen die Muskel- und Nervenfunktion (wie etwa Magnesium), regeln den Wasserhaushalt des Körpers (Natrium). Außerdem sind sie Bestandteil von Hormonen (Jod) sowie Enzymen (Selen) oder anderen biologisch wirksamen Verbindungen.
Kann ich meinen Tagesbedarf über die Nahrung decken?
Um den Körper ausreichend mit den lebenswichtigen Mineralstoffen zu versorgen, genügt eine ausgewogene Ernährung. Wer weiß, in welchen Lebensmitteln besonders viele Mineralstoffe stecken, kann sein Essverhalten ganz leicht danach ausrichten. Dabei hilft die Tabelle zur Mineralstoff-Versorgung; sie gibt einen Überblick, in welchen Lebensmitteln Mineralstoffe natürlich vorkommen, welche Aufgaben sie im Körper erfüllen und wie viel Erwachsene täglich aufnehmen sollten. In manchen Fällen können auch angereicherte Lebensmittel wie beispielsweise Jodsalz hilfreich sein.
Es kann Ausnahmen geben (zum Beispiel chronisch Kranke, Ältere, vegan Essende und Schwangere) bei denen die Einnahme von Mineralstoffprodukten sinnvoll sein kann. Hierbei sollten die geeignete Zusammensetzung und die Dosierung der einzelnen Mineralstoffe mit dem Arzt oder Ärztin besprochen und auf mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten geachtet werden.
Nahrungsergänzungsmittel sind häufig überflüssig, denn die benötigten Nährstoffmengen lassen sich auch einfach essen. Das zeigt die bei den Verbraucherzentralen erhältliche Drehscheibe "Wellness, Gesundheit, Schönheit?". Sie informiert entsprechend der hier im Portal genannten Produktgruppen über die entsprechenden Inhaltsstoffe in herkömmlichen Lebensmitteln und zeigt die benötigten Portionsgrößen. Hier ist sie digital umgesetzt.
BGH-Urteil: Postbank kann Zustimmung nicht uneingeschränkt einholen
Banken können Ihre Zustimmung, etwa zu geänderten AGB und Preisen, nicht einfach unterstellen. Das entschied der Bundesgerichtshof. Geben Verbraucher:innen die geforderte ausdrückliche Zustimmung nicht ab, drohen Banken aber mit der Kündigung. Dürfen Banken kündigen - und was können Sie dagegen tun?
Mögliche Sammelklage gegen die CLAIM Rechtsanwalts GmbH: Verbraucheraufruf
Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg prüft derzeit die Voraussetzungen einer Sammelklage gegen die CLAIM Rechtsanwalts GmbH, Köln. Wir suchen daher Verbraucher:innen, die von diesem Unternehmen mit dem Vorwurf des Falschparkens konfrontiert wurden, daraufhin ein „Vergleichsangebot“ angenommen und Geld an die Kanzlei gezahlt haben.
2. Dezember 2021: Kunden:innen der GASAG in der Grund- oder Ersatzversorgung mit Gas zahlten vor diesem Datum 6,68 Cent pro Kilowattstunde. All jene Verbraucher:innen, bei denen der Belieferungsbeginn zwischen dem 2. Dezember 2021 und dem 30. April 2022 lag, zahlten mehr als 18 Cent. Der Tarif für Bestandskund:innen blieb wesentlich günstiger.
Davon betroffen sind zehntausende Verbraucher:innen. Für sie kann sich der Preisunterschied schnell auf hunderte von Euro summieren und existenzbedrohend sein.
Der vzbv hält das „Zweiklassensystem“ der GASAG für unrechtmäßig und will mit der eingereichten Musterfeststellungsklage den Betroffenen helfen.