Wenn Sie sich ein Haushaltsgerät mit besonders niedrigem Stromverbrauch anschaffen, senken Sie Ihre Energiekosten dauerhaft. Bei der Auswahl helfen verschiedene Energie-Labels.
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Verbraucherzentrale NRW
Das Wichtigste in Kürze:
Das Energieeffizienzlabel der EU ist für viele Elektrogeräte, aber auch für Heizungen und Klimageräte vorgeschrieben und hilft, deren Energieverbrauch einzuordnen.
Die meisten Haushaltsgeräte haben inzwischen EU-Energielabels, die keine Plusklassen mehr ausweisen.
Für andere Geräte wie beispielsweise Computer gibt es dagegen keine einheitliche Kennzeichnungspflicht. Hersteller können sich freiwillig für Labels wie den Blauen Engel oder das Europäische Umweltzeichen (EU Eco-Label) entscheiden.
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Was sagt das EU-Energieeffizienz-Label aus?
Die EU-Energieeffizienz-Labels informieren Sie nicht nur über den Strombedarf eines Gerätes. Sie geben auch über weitere wichtige Kaufkriterien Auskunft, beispielsweise über die Lautstärke beim Gebrauch. Für Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Waschtrockner, Wäschetrockner und elektronische Displays wie Fernseher und Monitore gibt es keine Effizienzklassen A+ bis A+++ mehr.
Doch die grundsätzliche Einteilung auf der Farbskala von grün bis rot ist geblieben: Je weiter vorn im Alphabet und je „grüner“ ein Gerät eingestuft wird, umso effizienter arbeitet es.
Bis zum Jahr 2030 sollen alle Produktgruppen ein EU-Label mit der Einstufung von A-G erhalten.
Der obere Teil des Energie-Labels ist immer einheitlich. Im unteren Teil finden Sie gerätespezifische Informationen, wie hier zum Beispiel für eine Kühl-Gefrierkombination.
Video "Neue Energielabels erklärt" laden: Erst wenn Sie auf „Inhalt anzeigen“ klicken, wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt und Daten werden dorthin übermittelt. Hier finden Sie dessen Hinweise zur Datenverarbeitung.
Welche Geräte haben ein Energieeffizienz-Label?
Folgende Haushaltsgeräte müssen derzeit - wie es gesetzlich vorgeschrieben ist - mit einem Energieeffizienz-Label der EU ausgestattet sein:
Das Design des Etiketts ist europaweit einheitlich und mit seinen Symbolen unabhängig von der jeweiligen Landessprache zu verstehen.
Was bedeuten die Energieeffizienz-Klassen?
Die Effizienz-Klassen sind mit einer Farbskala von grün nach rot dargestellt und mit den Buchstaben A (bei alten Labels teilweise mit ein- bis dreifachem Pluszeichen A+++) bis G gekennzeichnet. Allerdings gibt es im Handel nicht aus allen EffizienzklassenGeräte zu kaufen. Das liegt unter anderem daran, dass die Geräte noch nicht die für die Bestnote A erforderliche Energieeffizienz aufweisen. Hersteller haben so einen Anreiz, die Energieeffizienz ihrer Produkte weiter zu verbessern.
Hier finden Sie eine Übersicht über die jeweiligen Gerätegruppen und ihrer Energieeffizienzklassen:
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1) Bei Kombigeräten wird auf dem Label zusätzlich die Warmwasserbereitung mit den Klassen A+ bis F gekennzeichnet.
2) Verbundanlagen können aus einem Raumheizgerät bzw. Festbrennstoffkessel, Zusatzheizgeräten, Temperaturreglern und Solareinrichtungen bestehen.
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Kühl- und Gefriergerät, Geschirrspüler, Waschmaschine, Waschtrockner und Wäschetrockner
Für Backöfen und Dunstabzugshauben gilt ebenfalls das EU-Energie-Label, für Herdplatten jedoch nicht. Die am meisten Strom sparenden Backöfen und Dunstabzugshauben werden mit der Energieeffizienzklasse A+++ gekennzeichnet.
Lampe, Leuchtmittel
Die Effizienzklassen für Lampen liegen zwischen A und G. Die effizientesten LEDs (Licht emittierende Dioden) fallen aktuell in die Klassen D bis F.
Fernseher
Auch Fernseher müssen gekennzeichnet werden. Die Größe des TV-Geräts sagt nicht zwingend etwas über den Energieverbrauch aus. Beim Kauf sollten Sie daher nicht nur auf die Effizienzklasse achten, die zwischen A und G liegen kann, sondern vor allem auf den tatsächlichen Verbrauch.
Smartphones / Tablets
Das neue Ökodesign-Energielabel der EU für Smartphones und Tablets zeigt neben der Energieeffizienz, wie langlebig und reparierfreundlich es ist. Mit dem neuen Label soll erreicht werden, dass Smartphones und Tablets länger genutzt werden – ein wichtiger Schritt für mehr Nachhaltigkeit.
Warmwasserbereiter
Durchlauferhitzer werden in Effizienzklassen von A+ (gut) bis F (schlecht) eingestuft. Eine bessere Einstufung können Warmwasserbereiter erreichen, wenn sie mit einer Solaranlage oder einem Warmwasserspeicher verbunden sind. Dafür ist ein A+++-Label vorgesehen. Wichtig ist die Angabe zum jeweiligen Stromverbrauch, weil sich Geräte darin stark unterscheiden können, obwohl sie in derselben Effizienzklasse eingeordnet sind.
Heizungsanlagen ohne Warmwasserbereitung (Raumheizgeräte, Festbrennstoffkessel) werden in die Effizienzklassen A+++ (sehr gut) bis D (schlecht) eingestuft. Je besser eine Heizung eingeordnet ist, umso weniger Energie benötigt sie, um eine bestimmte Menge Wärme zu erzeugen. Allerdings lässt das Heizungslabel keine Rückschlüsse auf die Verbrauchskosten zu und hilft Ihnen nicht, sich zwischen zwei Heizungsanlagen derselben Funktionsweise zu entscheiden. Ein neues Energie-Label für Heizungen wird es voraussichtlich erst 2026 geben.
Es gibt auch Label für Heizungsanlagen, die aus mehreren Einzelgeräten bestehen. Heizung und Warmwasserbereitung werden dann zusammen eingestuft. Zudem gibt es Label für Verbundanlagen, bei denen die Kombinationen mit Solarthermie, Speichern, bestimmten Steuerungen oder weiteren Wärmeerzeugern berücksichtigt werden. So kann beispielsweise ein Brennwertkessel, der allein nur die Klasse A erreicht, in Verbindung mit einer Solaranlage als Gesamtanlage in die Effizienzklasse A+ hoch rücken.
Raumklimageräte
Raumklimageräte lassen sich in die Energieeffizienzklassen A+++ bis D einteilen. Mittlerweile erreichen fast alle Geräte die Effizienzklasse A. Bei Splitgeräten gibt es bereits A+++ -Geräte. Die Klasse beurteilt allerdings nur die Effizienz des Klimagerätes, sie sagt nichts über den absoluten Stromverbrauch aus. Dieser ist auf dem Label separat angegeben.
Lüftungsanlagen
Die Energieeffizienzklassen für Wohnungslüftungsanlagen reichen von Klasse A+ bis D. Die Kennzeichnung gilt für alle zentralen und dezentralen Lüftungsgeräte mit Ventilatoren.
Freiwillige Labels
Für viele Elektrogeräte, insbesondere der Kommunikations- und Unterhaltungselektronik, gibt es keine einheitliche Kennzeichnungspflicht für den Energieverbrauch. Einen Hinweis auf einen niedrigen Stromverbrauch können jedoch freiwillige Labels geben. Nachfolgend finden Sie einige dieser Labels.
Blauer Engel
Der Blaue Engel berücksichtigt nicht nur den Stromverbrauch im Betrieb, sondern auch den, der bei der Herstellung und der Entsorgung der Geräte entsteht. Darüber hinaus zeigt das Blaue-Engel-Siegel an, dass es sich hier um ein besonders langlebiges, leises und/oder emissionsarmes und recyclingfähiges Gerät handelt. Zu finden ist das Label auf:
Computer
Drucker, Kopierer, Multifunktionsgeräte
Heizungsanlagen für Holzpellets
Solaranlagen
EU-Eco-Label / Euroblume
Mit Hilfe des EU-Umweltzeichens sollen Verbraucher umweltfreundliche und gesunde Produkte und Dienstleistungen identifizieren können. Bei Fernsehern und Computern sind ein geringer Stromverbrauch sowie die Nutzung eher natürlicher Ressourcen und weniger gefährlicher Stoffe die Vergabekriterien. Zu finden ist das Label auf:
Computer
Fernseher
TCO-Siegel
Das schwedische Qualitäts- und Umweltsiegel TCO hat weltweite Bedeutung. Geprüft wird die Benutzer- und Umweltfreundlichkeit eines Produktes wie auch die seines Herstellungsprozesses. Zu finden ist das Label auf
PC
Notebooks
Bildschirmen.
Foto: highwaystarz / stock.adobe.com
Label, Siegel, Prüfzeichen
Es gibt sie in großer Zahl und in diversen Produktbereichen. Manche sind aussagekräftig, viele aber auch nicht. Wir erläutern die wichtigsten Beispiele.
Dieser Inhalt wurde von der Gemeinschaftsredaktion in Zusammenarbeit mit den Verbraucherzentralen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt.
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