Fake News im Netz: Wem kann ich vertrauen?

Stand:
Falschnachrichten, auch als Fake News bekannt, können jeden Lebensbereich betreffen und großen Schaden anrichten. Verbraucher: innen sollten also Vorsicht walten lassen.
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Menge der Falschnachrichten nimmt seit Jahren zu.
  • Verbraucher:innen können mit falschen Informationen oder der falschen Auslegung von Informationen gezielt in die Irre geführt werden.
  • Fake News können Verbraucher: innen zu falschen Konsumentscheidungen verleiten und finanziellen Schaden anrichten.
  • Falschnachrichten werden auch über E-Mails und Messanger verbreitet. Wer sie weiterleitet oder darin enthaltene Links anklickt, gibt Daten preis und kann Geld verlieren.
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Seit Jahren nehmen Falschinformationen, oft Fake News oder Hoaxes genannt, im Internet und in den sozialen Medien zu. Das Gefährliche daran: Zwar erwecken diese Nachrichten oft den Anschein, umfassender informieren oder aufklären zu wollen. Doch Fake News bezwecken genau das Gegenteil. Sie verbreiten gezielt Falschinformationen, um möglichst viele Menschen zu verwirren und damit gesellschaftlichen sowie finanziellen Schaden anzurichten. Die Urheber dieser Nachrichten bleiben dabei meist unerkannt.

In der Covid-19-Pandemie wurden die Auswirkungen von Fake News in besonders großem Ausmaß sichtbar: So führten Falschnachrichten über vermeintliche Schließungen von Supermärkten zu massiven Hamsterkäufen. Ebenso kursierten falsche Informationen über alternative Arzneimittel, die das Coronavirus angeblich unschädlich machen sollten. Auch die gezielte Verbreitung von Fake News zur Impfkampagne führte zu großen Verunsicherungen.

Formen von Fake News

  • Desinformation:
    Falsche, halbwahre oder irreführende Informationen werden gezielt verbreitet, um der Gesellschaft, Unternehmen oder Verbrauchern zu schaden.
  • Falsche Zusammenhänge:
    Wahre Informationen werden in einen falschen Kontext gesetzt oder bewusst falsch interpretiert.
  • Manipulierter Inhalt:
    Wahre Informationen, z.B. Bilder oder Videos, werden überarbeitet.
  • Neuer Inhalt:
    Inhalte sind völlig frei erfunden.

Fake News können sich auf alle Lebensbereiche auswirken

Verbraucher:innen können Informationen nicht mehr richtig bewerten. Das wiederum kann zu falschen Entscheidungen führen, die am Ende alle Lebensbereiche, etwa persönliche Finanzen, Gesundheit und gesellschaftliche Teilhabe, betreffen können.

  • Verbraucher:innen können durch Desinformation in Panik versetzt werden, was sie zu falschen Konsumentscheidungen verleiten kann.
    Ein Beispiel ist das „hamstern“. Dabei legen Personen unnötig große Vorräte an Lebensmitteln oder Hygieneprodukten an oder geben Geld für Produkte aus, die sie am Ende gar nicht benötigen.
  • Verbraucher:innen lehnen wissenschaftliche und erprobte medizinische Standards in Therapien ab und erwerben alternative Arzneimittel im Internet, die oft überteuert und im schlimmsten Falle sogar gesundheitsschädlich sind.
  • Verbraucher:innen werden in ihren Einstellungen manipuliert: Sie verlieren ihr Vertrauen in öffentliche Einrichtungen, misstrauen etwa Banken, Kliniken, Medienhäusern, Beratungsstellen sowie politischen Entscheidungen.

Was ist wahr, was ist unwahr?

Gerade weil sich Fake News unmittelbar auf das alltägliche Leben auswirken können, ist es wichtig, ein gesundes Misstrauen gegenüber Informationen zu entwickeln – immer in dem Bewusstsein, dass Desinformationen jederzeit im Umlauf sind.

Informationen, ob nun in Sozialen Medien, Nachrichten- oder Videoportalen, sollten daher kritisch hinterfragt und überprüft werden.

  • Von wem stammen diese Informationen? Wer ist Autor:in oder Herausgeber:in?
  • Werden Quellenangaben gemacht? Wenn ja, sind die Quellen faktenbasiert?
  • Schreiben Autor:innen den Text aus subjektiver oder objektiver Perspektive? Vorsicht ist bei persönlichen Meinungen geboten!
  • Greifen auch andere Medien das Thema auf? Eine gezielte Stichwortsuche im Internet kann Aufschluss geben.
  • Sofern die Inhalte auf einer Homepage veröffentlicht sind: Hat die Seite ein Impressum, aus dem hervorgeht, wer dahintersteckt?

Tipp: Werkzeuge zum Überprüfen von Informationen

Eine verdächtige Meldung können Sie mit folgenden Tools überprüfen:

Achtung, Kettenbrief!

Falschinformation werden aber nicht nur im Netz verbreitet, sondern auch gezielt an Einzelne adressiert, etwa per E-Mail oder Messages. Häufig werden sie als sogenannte Kettenbriefe weitergeleitet. Manchmal sind die Inhalte banal und ungefährlich, sie können aber auch Ängste schüren, wenn etwa vor vermeintlichen Risiken gewarnt wird.

Wer solche Kettenbriefe von Freunden oder Bekannten erhält, schenkt deren Inhalten eher Vertrauen. Daher ist hier besondere Vorsicht geboten: Es könnten Betrüger:innen dahinterstecken, die Daten oder Geld erschleichen wollen. Verbraucher:innen sollten solche daher löschen und nicht an ihre Kontakte weiterleiten.

Tipp: In der Kettenbrief-Kategorie von Mimikama, einem Verein zum Schutz von Internetnutzer:innen, können Verbraucher:innen derzeit bekannte Kettenbriefe finden und mit erhaltenen Nachricht abgleichen.

Vorsicht, Datenklau!

Eine weitere Betrugsmasche im Netz ist das sogenannte Phishing. Das sind gefälschte E-Mails, oftmals mit falschen Logos und Absender:innen. Auf diese Weise versuchen Betrüger:innen entweder an vertrauliche Daten zu gelangen oder Schadsoftware auf den Endgeräten ihrer Opfer zu installieren. Verbraucher:innen sollten daher insbesondere dann misstrauisch werden, wenn

  • der Name in der Anrede fehlt,
  • die E-Mail viele Grammatik- und Rechtschreibfehler aufweist,
  • enormer Druck aufgebaut wird,
  • Daten angefordert werden,
  • oder Dateien geöffnet werden sollen.

Verbraucher:innen, die einer betrügerischen E-Mail auf den Leim gegangen sind, Links angeklickt oder Daten heruntergeladen haben, sollten umgehend

  • das Virenschutzprogramm aktualisieren und den gesamten Computer untersuchen lassen,
  • überprüfen, ob Virenschutzprogramm, Internetbrowser und Betriebssystem die erforderlichen automatischen Updates vornehmen,

Tipp: Das Phishing-Radar der Verbraucherzentrale informiert über bekannte, betrügerische E-Mails, die derzeit kursieren.

Bundesgerichtshof

BGH-Urteil: Postbank kann Zustimmung nicht uneingeschränkt einholen

Banken können Ihre Zustimmung, etwa zu geänderten AGB und Preisen, nicht einfach unterstellen. Das entschied der Bundesgerichtshof. Geben Verbraucher:innen die geforderte ausdrückliche Zustimmung nicht ab, drohen Banken aber mit der Kündigung. Dürfen Banken kündigen - und was können Sie dagegen tun?

Mögliche Sammelklage gegen die CLAIM Rechtsanwalts GmbH: Verbraucheraufruf

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg prüft derzeit die Voraussetzungen einer Sammelklage gegen die CLAIM Rechtsanwalts GmbH, Köln. Wir suchen daher Verbraucher:innen, die von diesem Unternehmen mit dem Vorwurf des Falschparkens konfrontiert wurden, daraufhin ein „Vergleichsangebot“ angenommen und Geld an die Kanzlei gezahlt haben.

Musterfeststellungsklage gegen GASAG AG

2. Dezember 2021: Kunden:innen der GASAG in der Grund- oder Ersatzversorgung mit Gas zahlten vor diesem Datum 6,68 Cent pro Kilowattstunde. All jene Verbraucher:innen, bei denen der Belieferungsbeginn zwischen dem 2. Dezember 2021 und dem 30. April 2022 lag, zahlten mehr als 18 Cent. Der Tarif für Bestandskund:innen blieb wesentlich günstiger.
Davon betroffen sind zehntausende Verbraucher:innen. Für sie kann sich der Preisunterschied schnell auf hunderte von Euro summieren und existenzbedrohend sein.
Der vzbv hält das „Zweiklassensystem“ der GASAG für unrechtmäßig und will mit der eingereichten Musterfeststellungsklage den Betroffenen helfen.