Wir geben Ihnen an dieser Stelle einen Überblick über verschiedene Arten von Nahrungsergänzungsmitteln, ihre Zusammensetzung, mögliche Wirkungen sowie die Risiken der Produkte. Eine ausführliche Übersicht über noch mehr Diätprodukte finden Sie hier.
Fertiggetränke, die ganze Mahlzeiten ersetzen
Ganze Mahlzeiten in Pulverform zum Mixen von Diät-Shakes: Fertiggetränke bzw. Formula-Diäten versprechen, dass man sonst nichts zu sich nehmen müsste. Dabei gilt aber Vorsicht! Der Körper braucht mehr als in solchen Mischungen enthalten ist. Wenn alle Mahlzeiten durch solche Pulver ersetzt werden sollen, müssen sie darum den Warnhinweis "Darf ohne ärztlichen Rat nicht länger als drei Wochen verwendet werden" tragen. Besser ist es, kurze Zeit nur eine Hauptmahlzeit dadurch zu ersetzen. Der Ersatz liefert dann nur 200-400 kcal statt der normalen 700-800 kcal einer Hauptmahlzeit. Dieser Einstieg in die Gewichtsabnahme funktioniert aber nur, wenn auch sonst kalorienärmer gegessen wird.
Viele dieser Shakes enthalten außerdem sehr viel Zucker. Damit überschreiten Sie die Empfehlungen für die tägliche Zuckermenge (bei einer Diät max. 25 g) teils um ein Vielfaches. Künstliche Aromen und künstliche Süßstoffe in den Pulvern sind für die Ernährung überflüssig. Achten Sie aufs Etikett – die Zuckermenge muss genannt werden. Wegen der deutlich größeren Aufnahmemenge sind solche Shakes keine Nahrungsergänzungsmittel und unterliegen der normalen Lebensmittelkennzeichnung.
Appetitbremsen
Meist enthalten Appetitbremser Mate- oder Guarana-Extrakte und wirken hungerdämpfend, gleichzeitig anregend und leicht entwässernd. Das sind aber auch die Knackpunkte: Was Sie durch Entwässerung vielleicht schnell an Gewicht verlieren, ist kein echter Fettabbau. Auch die hungerdämpfende Wirkung dauert nicht an – sobald Sie die Mittel nicht mehr einnehmen, ist das Gewicht schnell zurück.
Präparate mit Quell- und Ballaststoffen wie Glucomannan aus der Konjak-Wurzel können nur wirken, wenn Sie gleichzeitig genug trinken. Andernfalls besteht die Gefahr eines Darmverschlusses. Sie machen tatsächlich satt – wer sie nimmt, kann sich allerdings an den Effekt gewöhnen. Nehmen Sie das Mittel dann nicht mehr, droht ein Hunger auf zu große Portionen. Teilweise enthalten auch diese Präparate zusätzlich Wirkstoffe mit abführender oder entwässernder Wirkung, so dass der Gewichtsverlust nur zum Teil echt ist.
Bei Appetitbremsen ist der Jo-Jo-Effekt vorprogrammiert, wenn sie nicht langsam ausgeschlichen und durch ballaststoffreiche Gemüse und Getreide ersetzt werden. Auch Eiweiß sorgt für eine länger anhaltende Sättigung, es sollte aber bevorzugt pflanzlicher Natur sein. Probieren Sie Hülsenfrüchte, Haferflocken und kleine Portionen Nüsse.
Fatburner
Wenn es der Stoffwechsel und die Fettverbrennung richten sollen: Fatburner zielen vor allem auf Sportler und Bodybuilder, aber auch auf alle anderen Menschen, die ihren Körperfettanteil reduzieren wollen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die überbordenden Versprechen von Fatburnern als wissenschaftlich nicht gesichert bewertet. Überzeugende Studien fehlen. Deshalb wurden solche Aussagen von der Europäischen Union auch nicht als sogenannte Health Claims zugelassen.
In vielen Fatburnern wird eine Vielzahl von Pflanzenextrakten zusammengemischt. Selbst wenn die einzelnen Substanzen nicht in gesundheitsgefährdenden Mengen enthalten sind, ist die Wirkung dieser Stoffmischungen nicht einzuschätzen und es kann zu unerwarteten und unerwünschten Wirkungen kommen. Zahlreiche der enthaltenen Substanzen können in Wechselwirkungen mit Medikamenten treten.
Die meisten der verwendeten Stoffe wirken auf das Herz-Kreislauf-System. Je höher der Anteil des entsprechenden Stoffes, umso höher ist das Risiko dieser Produkte. Fehlt in der Zutatenliste eine Mengenangabe der enthaltenen Wirkstoffe, dann sollten Sie ganz auf einen Verzehr verzichten.
Die Kombination mit Koffein (z.B. als Grüntee, Mate, Guarana), wie häufig in Produkten mit Synephrin (auch als Bitterorangenextrakt, Citrus aurantium bezeichnet), erhöht die Wirkung vieler Stoffe noch und kann zu Bluthochdruck und Herzrasen bis hin zu Herzinfarkten führen. Das früher in Fatburnern oft verwendete Ephedrin (Ephedra-Kraut) ist deswegen seit einigen Jahren in Europa und den USA verboten.