Frage
Meine Kollegin schwört auf Kollagen-Hydrolysat von der Firma manako. Täglich 10 g Pulver und die Kniebeschwerden sind weniger bis weg.
Und die Haut und Haare werden schön. Ein Kilo kostet 35 Euro. Gibt es eine nachgewiesene Wirkung dafür?
Antwort
Nahrungsergänzungsmittel sind nicht dafür da, Krankheiten vorzubeugen, zu lindern oder zu heilen, sie sind also nicht für therapeutische Zwecke gedacht und dürfen keine arzneiähnliche Wirkung haben. Dies ist die Aufgabe von Arzneimitteln. Außerdem gibt es – im Gegensatz zu Arzneimitteln – bei Nahrungsergänzungsmitteln keine behördliche Sicherheitsprüfung und auch kein staatliches Zulassungsverfahren.
Für den generellen Nutzen von Kollagenhydrolysat bei Personen mit Knie-Arthrose gibt es nicht einmal im therapeutischen Bereich ausreichend gesicherte wissenschaftliche Beweise. Aufgrund der mangelhaften Studienlage führt die Internationale Arthrosegesellschaft OARSI (Osteoarthritis Research Society International) Kollagen-Hydrolysat in ihren aktuellen Leitlinien für die Therapie der Kniegelenksarthrose erst gar nicht auf.
Um Kniebeschwerden vorzubeugen, sollte man insbesondere Übergewicht vermeiden und für regelmäßige moderate Bewegung im Alltag sorgen. Geeignet sind Bewegungsarten, bei denen alle Gelenke schonend bewegt und die Muskeln gestärkt werden: zum Beispiel Gehen und Walking, Radfahren, Schwimmen, Gymnastik und Kräftigungsübungen.
Wer sich abwechslungsreich ernährt, nimmt ausreichend Eiweiß und damit alle wichtigen Eiweißbausteine auf. Wir sind der Meinung, dass Eiweißergänzungspräparate überflüssig sind - zudem häufig sehr teuer - und besser "natürliche Lebensmittel" verzehrt werden sollten. Sehr gute Eiweißquellen sind Rindfleisch, Geflügel, Eier, Fisch, Milchprodukte, Getreide, Bohnen und andere Hülsenfrüchte.
Weitere Informationen zu Nahrungsergänzungsmitteln und Bewegungsapparat finden Sie hier: Bewegungsapparat
Positive Effekte von Kollagenhydrolysat auf Haut und Haare sind ebenfalls nicht bewiesen. Mehr dazu können Sie hier nachlesen: Kollagendrinks für die Schönheit – Beauty aus der Büchse?