Familie Muster rechnet zunächst mit einem Wert von 65 Kilokelvinstunden pro Jahr (kKh/a).
Die Einsparung pro Jahr ergibt sich aus der Multiplikation der drei Werte.
1,31 W/m²K x 65 kKh/a x 130 m² = 11.070 kWh Einsparung pro Jahr
Nun möchte Familie Muster wissen, wie viel Geld hierdurch gespart würde. Sie heizt mit einer Gasheizung. Der Preis des Gases liegt bei 12 Cent pro Kilowattstunde.
11.070 kWh pro Jahr x 0,12 € pro kWh = 1.330 € Ersparnis pro Jahr
Jetzt möchte Familie Muster wissen, ob sich die Investition in eine Fassadendämmung damit lohnen würde. Eine normale Außenwanddämmung mit Wärmedämmverbundsystem kostet ca. 160 bis 190 Euro pro Quadratmeter. In diesem Preis inbegriffen sind nicht nur die Kosten für das Dämmmaterial, sondern auch die Arbeitskosten, der Gerüstaufbau und sonstiges Arbeitsmaterial. Familie Muster erhält dabei für die Maßnahme 15 Prozent Fördermittel und setzt einen Durchschnittspreis von 175 Euro für das Wärmedämmverbundsystem an. Die Investitionskosten können so abgeschätzt werden:
Investition in die Sanierung: 130 m² x 175 € pro m² -15 % Förderung = 19.340 €
Diese Investition amortisiert sich entsprechend in ungefähr 14-15 Jahren.
Laut dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung wird eine Fassade nach einer Sanierung in der Regel deutlich länger genutzt, etwa 40 Jahre lang. Die Kosten für die Außenwanddämmung sind bei Familie Muster somit viel geringer als die Heizkosten-Ersparnis über 40 Jahre. Zusätzlich steigt durch die Dämmung der Wert ihrer Immobilie und im Innenraum verbessert sich das Raumklima.
Noch attraktiver wird eine Dämmung, wenn sie mit einer ohnehin anstehenden Sanierung der Fassaden verknüpft wird. Dann fällt der größte Teil der Baukosten sowieso an. Die eigentliche Effizienzmaßnahme, die Dämmung, würde nur noch 90 bis 100 Euro pro Quadratmeter kosten. In dem Fall würde sich die gleiche Maßnahme sogar schon in etwa acht Jahren amortisieren und insgesamt noch mehr Geld sparen.
Beispiel B: Außenwand mit Dämmung aus den 1980er-Jahren
Familie Schnitt wohnt in einem Einfamilienhaus in Dinslaken. Die Außenwände haben eine Fläche von 135 m² und eine 6 cm dicke Dämmung, die schon in den 1980er Jahren eingebaut wurde. Familie Schnitt fragt sich, ob sich eine Zusatzdämmung der Fassade finanziell lohnt.
Den U-Wert ihrer Außenwände entnimmt Familie Schnitt aus dem Wärmeschutznachweis, der Teil der Bauantragsunterlagen aus den 80er-Jahren ist. Der Wert liegt bei 0,50 W/m²K. Eine kurze Berechnung ergibt, dass der U-Wert mit einer zusätzlichen 12 Zentimeter dicken Dämmung bei 0,18 W/m²K liegen würde. 64 Prozent weniger Energie würden also durch die Wand verloren gehen. Die Differenz zwischen altem und neuem U-Wert liegt in diesem Beispiel also bei 0,32 W/m²K.
Familie Schnitt rechnet zunächst mit einem Wert von 65 Kilokelvinstunden (kKh). Für die spätere Planung wird sie sich aber auf genauere Daten von einer fachkundigen Person stützen.
Die Einsparung pro Jahr ergibt sich aus der Multiplikation der drei Werte:
0,32 W/m²K x 65 kKh x 135 m² = 2.810 kWh Einsparung pro Jahr
Nun möchte Familie Schnitt ausrechnen, wie viel Geld hierdurch gespart würde. Sie heizt mit einer Wärmepumpe. Der Preis des Stroms im Heizstromtarif liegt bei 25 Cent pro Kilowattstunde. Der muss noch durch die sogenannte Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe dividiert werden, um den Preis pro kWh Heizenergie zu erhalten. Familie Schnitt rechnet mit einer Jahresarbeitszahl von 2,8, die ihre Wärmepumpe für die letzten 12 Monate anzeigt. Für eine kWh Wärme zahlt sie also ungefähr 8,9 Cent.
2.810 kWh pro Jahr x 0,089 € pro kWh = 250 € Ersparnis pro Jahr
Jetzt möchte Familie Schnitt wissen, ob sich die Investition in eine Fassadendämmung lohnt. Die Außenwanddämmung von 12 cm mit Wärmedämmverbundsystem soll laut Angebot 22.300 € kosten. Das entspricht 165 Euro pro Quadratmeter. Familie Schnitt erhält jedoch noch 15 Prozent Fördermittel für die Maßnahme, was bei der Investition berücksichtigt wird:
Gesamte Sanierungskosten: 22.300 € -15 % Förderung = 18.955 €
Es würde demnach mehr als 70 Jahre dauern, bis sich die Investition amortisiert. Das ist deutlich länger als die übliche Lebensdauer einer sanierten Fassade. Unter diesen Voraussetzungen rechnet sich eine zusätzliche Dämmung also nicht.
Finanziell besser ist eine Dämmmaßnahme aber dann, wenn sie mit einer ohnehin anstehenden Sanierung der Fassaden verknüpft wird. Dann fällt der größte Teil der Baukosten sowieso an. Die eigentliche Effizienzmaßnahme, die Dämmung, würde Familie Schnitt nur noch ca. 90 Euro pro Quadratmeter kosten.
Mehrkosten der Dämmung bei einer Sanierung: 135 m² x 90 € pro m² - 15 % Förderung = 10.330 €
Diese Investition würde sich über die Lebensdauer der Außenwände ungefähr ausgleichen. Ein gestiegener Immobilienwert käme noch dazu. Es könnte also auch in diesem Fall eine Überlegung wert sein, die energetische Verbesserung bei der Fassadenerneuerung gleich mit auszuführen.
Bei steigenden Energiepreisen lohnt sich eine Dämmung natürlich schneller. Wie sich der Preis in Zukunft entwickeln wird, ist spekulativ und wurde deshalb, wie auch die Inflation, hier nicht berücksichtigt. Als Fördermittel wurde nur der Mindestsatz eingerechnet, den der Bund für Dämmungen vergibt. Es gibt aber oft auch auf Landesebene und manchmal sogar von der Kommune eine finanzielle Unterstützung obendrauf. Verpassen Sie es also nicht, sich im Vorfeld darüber zu informieren.