Verpackungen und Küchenutensilien aus Metall: Das sollten Sie beachten

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Konservendosen, Pfannen, Backformen – Metall ist ein beliebtes Material, wenn es um Lagerung und Zubereitung von Lebensmittel geht. Allerdings kann es auch unerwünschte Stoffe abgeben. Wir klären auf, wie Sie die Produkte sicher nutzen.
Eine Hand mit Dosenöffner über einer geöffneten Konservendose

Das Wichtigste in Kürze:

  • Metalle sind Bestandteile von Verpackungen und anderen Utensilien für Lebensmittel. Sie sind langlebig und vielfältig einsetzbar.
  • Vorteil dieses Materials: Es schützt den Inhalt gut vor äußeren Einflüssen.
  • Nachteile sind zum Beispiel, dass Metallbestandteile auf das Lebensmittel übergehen können, wenn das Lebensmittel säurehaltig oder salzig ist.
  • Auch Bestandteile von Beschichtungen oder Kunststoffdichtungen können ins Lebensmittel übergehen.
  • Der sachgemäße Umgang im Haushalt mit Küchenutensilien wie Alufolie, Pfannen oder emaillierten Töpfen reduziert den Übergang von Metallen wie Zinn, Aluminium oder Blei auf Lebensmittel.
     
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Metalle als Bestandteil von Lebensmittelkontaktmaterialien

Der Begriff "Lebensmittelkontaktmaterialien" umfasst alle Materialien und Gegenstände, die mit Lebensmitteln während der Herstellung, Verpackung, Lagerung, Zubereitung und dem Verzehr in Berührung kommen. Dazu zählen zum Beispiel Küchenutensilien und Verpackungen

Metalle können Bestandteile von Lebensmittelverpackungen wie Tüten oder Dosen sein. Auch viele Bedarfsgegenstände wie Besteck, Pfannen oder Trinkflaschen bestehen vollständig oder anteilig daraus. Metalle wie Zinn, Aluminium und Eisen werden für Getränke- und Konservendosen verwendet. Folien oder Schalen können aus Aluminium bestehen. Edelstahl wird für Trinkflaschen, Töpfe und Besteck genutzt, Kupfer beispielsweise in Pfannen

Manche Metalle, besonders Schwermetalle wie Blei, Cadmium oder Arsen, können in anderen Materialien mit Lebensmittelkontakt enthalten sein, zum Beispiel in Keramikglasuren, Emaillebeschichtungen oder Farben und Lacken.

Die Vorteile von Metall

Das Material schützt den Inhalt gut vor äußeren Einflüssen: wie Gasen, Licht, Fremdkörpern, Feuchtigkeit und Gerüchen. Es ist sehr fest. Lebensmittel in Konservendosen beispielsweise haben die längste Haltbarkeit aller verpackten Lebensmittel. Bedarfsgegenstände aus Metall sind lange haltbar, bruchsicher und meist gut zu reinigen.

Die Nachteile von Metall

Enthält ein Lebensmittel Salz oder Säure, können sie Metallbestandteile aus Kontaktmaterialien oder Verpackungen lösen. Diese können ins Lebensmittel übergehen. Hohe Konzentrationen von Zinn in Lebensmitteln können zu gesundheitlichen Problemen, wie Übelkeit und Magenbeschwerden führen. Dosen werden deshalb meist beschichtet. Die Beschichtung soll auch bei langer Lagerung verhindern, dass sich Metalle lösen, Löcher entstehen oder sich die Verpackungen aufblähen. Sie enthalten jedoch meist Bisphenol-A (BPA). Anfang 2025 trat ein Verbot der absichtlichen Verwendung von BPA in Lebensmittelkontaktmaterialien in Kraft. Für beschichtete Konservendosen, die Obst, Gemüse oder Fischereierzeugnisse enthalten, gilt jedoch eine lange Übergangsfrist bis zum Januar 2028. Bis dahin können Hersteller den Stoff weiterhin einsetzen.

Schwermetalle wie Blei, Cadmium oder Arsen sind giftig für den Körper. Sie können bereits in geringen Mengen das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Einige Schwermetalle reichern sich in Knochen, Leber und Nieren an und verdrängen andere Mineralstoffe, wie Calcium durch Blei oder Zink durch Cadmium. Sie greifen in verschiedene Stoffwechselprozesse ein und es kommt zu Störungen. Chrom (VI) und Nickel beispielsweise gelten als krebserregend beim Menschen. 

Schwermetalle können Verunreinigungen in verschiedenen Lebensmitteln sein. Beispiele dafür sind Quecksilber in Fischen oder Cadmium in Kakao. Sie können aber auch über Lebensmittelkontaktmaterialien in die Lebensmittel gelangen. Aus Rohrleitungen können beispielsweise Blei oder Kupfer ins Trinkwasser gelangen.

Tipps für den Umgang mit Lebensmittelkontaktmaterialien aus Metall

  • Beim Kauf von Pfannen, Töpfen oder Grills, die Sie lange nutzen möchte, sollten Sie sich gut über die Eigenschaften der verschiedenen Materialien informieren. Die Materialangaben bei Küchenutensilien sind aber leider keine Pflicht des Herstellers.
  • Saure Lebensmittel sollten nur möglichst kurz oder gar nicht mit Aluminiumfolie, Emailliertem, Gusseisenpfannen und einigen anderen Metallutensilien in Kontakt kommen. Beachten Sie immer die Hinweise des Herstellers.
  • Erhitzen Sie Pfannen nicht "leer", sondern immer nur mit Inhalt.
  • Bewahren Sie Lebensmittel nicht in bereits geöffnete Konservendosen auf, sondern füllen Sie Reste in Keramik- oder Glasgefäße um.
  • Am EU-weit gültigen Glas-Gabel-Symbol erkennen Sie Materialien, die für den Lebensmittelkontakt geeignet sind. 

In diesen Produkten mit Lebensmittelkontakt steckt Metall

Konserven- und Getränkedosen (aufklappen)

Dosen bestehen aus einem speziellen Stahl, dem Weißblech mit einer dünnen Zinnauflage, oder aus Aluminium. Aluminium ist besonders leicht. Allerdings hält es den beim Sterilisieren von Konserven notwendigen hohen Temperaturen nicht stand.

Aluminiumfolie und -Gefäße (aufklappen)

Aluminium kommt nicht nur bei Dosen, sondern auch in Form von Folien, Tuben, Menü- oder Grillschalen zum Einsatz. Unter dem Einfluss von Säure oder Salz können allerdings Aluminiumbestandteile in die Lebensmittel übergehen. Daher werden Verpackungen wie Getränkedosen, Joghurtbecherdeckel sowie Aluminiumtanks für Fruchtsäfte auf der Innenseite beschichtet.

Backformen (aufklappen)

Damit Metall-Backformen fettabweisend sind und so der Kuchen leicht herauszunehmen ist, werden sie oft beschichtet. Antihaft-Beschichtungen enthalten häufig bedenkliche Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS). Beschichtungen können beispielsweise aus Polytetrafluorethylen (PTFE oder Markennamen wie Teflon oder ILAG) bestehen. Teflon hat immer eine schwarze Farbe. Als Alternative zu beschichteten Backformen eignen sich unbeschichtete Backformen aus Edelstahl oder auch emaillierte Backformen. Diese sollten allerdings gut eingefettet werden oder Sie verwenden Backpapier. 

Pfannen (aufklappen)

Die meistverkauften Pfannen sind beschichtete Aluminiumpfannen aus, gefolgt von beschichteten Eisenpfannen, Gusseisen und emailliertem Gusseisen. Der Anteil an Keramikbeschichtungen nimmt zu, aber dreiviertel aller verkauften Pfannen sind mit PTFE beschichtet. Beschichtete Pfannen sollten auf keinen Fall überhitzt werden. Überprüfen Sie die Angaben zur maximalen Temperatur, die für das Material Ihrer Pfanne als sicher gilt.

Wenn eine Antihaft-Wirkung für knuspriges Anbraten gewünscht ist, sind zum Beispiel gut eingebackene Schmiede- oder Gusseisenpfannen eine Alternative.

Grillroste (aufklappen)

Auf Grillrosten aus Stahl oder Gusseisen können Sie gut und gleichmäßig grillen. Zum Schutz vor Korrosion und für einfaches Reinigen können Grillroste mit Emaille beschichtet werden. Dabei handelt es sich um eine glasartige Schutzschicht.

Lebensmittel-Überwachungsbehörden haben bei Untersuchungen festgestellt, dass einige der untersuchten emaillierten Grillroste teilweise erhebliche Mengen Aluminium, Antimon, Arsen und Nickel abgeben.

Weist ein schwarz emaillierter Grillrost durch den Gebrauch schon sichtbar stumpfe graue Stellen auf, dann sollte er nicht weiter benutzt werden. Bei der Neuanschaffung ist der Kauf von blanken Stahlrosten ratsam. 

Emailletöpfe (aufklappen)

Beim Erhitzen von sauren Lebensmitteln kann Emaille Blei, Cadmium oder Chrom abgeben. Emaillierte Gegenstände, die für den Lebensmittelkontakt geeignet sind, sollten dieser Belastung standhalten, ohne Metallionen abzugeben. Die Lebensmittelüberwachung untersucht deshalb regelmäßig diese Produkte. Neben Töpfen und Pfannen betrifft das beispielsweise auch Backbleche und -formen, Bräter und Tassen.

Trinkflaschen und Kaffeeisolierbecher (aufklappen)

Das Angebot an Trinkflaschen und Kaffeeisolierbechern aus Edelstahl mit Edelstahl- oder Kunststoffverschluss ist sehr groß. Edelstahl hat viele Vorteile. Es ist leichter als Glas, weist aber ebenfalls eine glatte Oberfläche auf, an der sich Bakterien nur schlecht entwickeln und halten können. Untersuchungen von Lebensmittel-Überwachungsbehörden in den letzten Jahren haben aber gezeigt, dass viele Flaschen und Becher geruchliche und geschmackliche Abweichungen im Getränk verursachten. Bevor man sie kauft, kann es deshalb hilfreich sein, den Deckel zu öffnen und den Geruch zu prüfen.

Besteck (aufklappen)

Metallbesteck besteht hauptsächlich aus einer der drei folgenden Edelstahl-Gruppen: Chrom-Nickel-Edelstahl mit sehr guter Rostbeständigkeit, Chromstahl, der den normalen Anforderungen genügt und preiswerter ist sowie harter Messerstahl, der vor allem für Messerklingen verwendet wird.

Kaffeemaschinen (aufklappen)

Siebträger-Espresso-, Kaffeepad- und Kapselmaschinen für den Hausgebrauch enthalten verschiedene metallische Materialien. Bei Tests kam es zur Freisetzung von Aluminium. Aluminium kann die Nerven schädigen. Die von den Herstellern empfohlenen Spülschritte bei der täglichen Inbetriebnahme und nach einer Entkalkung sollten durchgeführt werden. 

Schraubdeckel

Schraubdeckel von Gläsern bestehen üblicherweise aus Metall. Hier sind im Dichtungsring häufig Weichmacher (Phtalate) enthalten. Mittlerweile gibt es jedoch auch PVC-freie Alternativen, die keine Weichmacher benötigen. Diese sind meist an einer Blaufärbung des Dichtungsringes zu erkennen.

Keramik

Glasuren und Dekore von Keramikgeschirr – beispielsweise aus Steingut oder Porzellan – enthalten teilweise Schwermetalle wie Blei, Cadmium und Kobalt. Diese Stoffe können sich aus der Keramik herauslösen, beispielweise durch saure Lebensmittel. Wichtig ist, dass man nur Keramik für Lebensmittel verwendet, die auch dafür gedacht ist. Vorsicht bei Dekorationsartikeln oder Puppengeschirr. 

Ki generiertes Foto von Fladenbrot und Gemüse in Pappschachteln, daneben stehen verschiedene Behälter aus verschiedenen Materialien, die mit Getränken fegüllt sind. Hinter dem Karton steht ein Teller mit Tomaten und Salat..

Alles über Verpackungen und andere Gegenstände mit Lebensmittelkontakt

Viele Lebensmittel werden in Verpackungen verkauft, gelagert und transportiert. Spätestens bei der Zubereitung kommen sie mit Küchenutensilien oder Geschirr in Kontakt. Wir informieren Sie über den sicheren Umgang mit Materialien, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, sowie deren Vor- und Nachteile.

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