Gibt es Fördermittel für Ladestationen?
Im privaten Bereich gibt es ab dem 26.09.2023 eine Förderung für Ladestationen nur in Kombination mit der gleichzeitigen Anschaffung einer PV-Anlage und eines Batteriespeichers (Programm 442). Weitere Voraussetzungen sind unter anderem der Besitz oder die verbindliche Bestellung eines Elektroautos und Installation an einem selbst bewohnten Bestandsgebäude.
Brauche ich einen zweiten Stromzähler?
Vorab sollte sich die Installationsfirma immer mit dem örtlichen Netzbetrieb abstimmen, ob an Ihrem Wunschort eine Ladestation installiert werden kann und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen. Das ist immer eine Einzelfallentscheidung des Netzbetriebs.
Haben Sie große Stromverbraucher wie Durchlauferhitzer oder Nachtspeicheröfen im Haus, kann es sein, dass die vorhandenen Stromzähler mit einer höheren Belastung durch das E-Auto überfordert wären. Deshalb könnten einige Netzbetriebe gerade bei größeren Ladestationen (z.B. 22 kW) einen eigenen Stromzähler vorschreiben, für den daraufhin ein zusätzlicher Stromvertrag und Zählerplatz benötigt wird.
Sobald der Strom für das E-Auto über einen separaten Zähler abgerechnet wird, lässt sich der Solarstrom jedoch nicht mehr direkt zum Laden des E-Autos nutzen. Sie müssten dann gemeinsam mit Ihrer Elektrofachkraft nach einer Lösung suchen, um den eigenen Ökostrom doch für das Fahrzeug zu verwenden. Eine Möglichkeit könnte eine kleinere Ladestation sein, um den zusätzlichen Stromzähler zu vermeiden.
Es gibt auch Ladestationen, die bereits integrierte Stromzähler besitzen. Diese müssen jedoch abrechnungsfähig sein. Auch dazu erhalten Sie beim Fach- oder herstellenden Unternehmen Auskunft. Falls Ihnen nichts anderes übrig bleibt, als neue Zählerplätze einrichten zu lassen, verteuert dies die Installation erheblich.
Lohnt sich ein Batteriespeicher, um den Solarstromanteil beim Laden zu erhöhen?
Um den Solarstromanteil in Ihrem E-Auto zu erhöhen, können Sie zusätzlich einen Betteriespeicher anschaffen. Dieser speichert tagsüber den durch die PV-Anlage produzierten Strom und macht ihn auch nachts nutzbar.
Die Anschaffungskosten eines PV-Speichers sind noch zu groß im Vergleich zum Anteil an Strom, den Sie dadurch einsparen können.
Welchen Vorteil hat ein Energiemanagement-System?
Für die optimale Nutzung des Solarstroms aus PV-Anlage und Batteriespeicher empfiehlt sich die Anschaffung eines Energiemanagementsystems. Diese Steuerungen können die Ladegeschwindigkeit des Autos an die momentane Leistung der PV-Anlage anpassen. Ist viel Solarleistung übrig, wird die Ladegeschwindigkeit erhöht, bei wenig Sonne wird sie automatisch verringert. Ausführlichere Informationen zu Energiemanagementsystemen finden Sie in diesem Beitrag.
Bidirektionales Laden: Das Elektroauto als Stromquelle nutzen
Bidirektionales Laden bedeutet, dass E-Autos nicht nur mit Strom beladen, sondern auch als Stromquelle zur Verfügung stehen können. Voraussetzung für das bidirektionale Laden ist, dass auch die Wallbox und das Fahrzeug dies unterstützen. Kombiniert mit intelligenten Energienetzen und -managementsystemen können so erneuerbare Energien in Zukunft potentiell effektiver genutzt werden. Die technischen Voraussetzungen zum bidirektionalen Laden sind zwar vorhanden, allerdings noch nicht im Markt implementiert. Für eine flächendeckende Anwendbarkeit sind noch viele regulatorische Fragen offen, die grundlegend geklärt werden müssen.
Zwei durchaus in der Zukunft praktisch umsetzbare Modelle sind V2H – Vehicle To Home und V2G – Vehicle to Grid. Bei V2H können E-Autos als Stromquelle zuhause genutzt werden. V2G bezeichnet die Verknüpfung des E-Fahrzeugs mit dem Stromnetz, sodass es auch Strom einspeisen kann bei Bedarf. Letzteres ist aber in der Praxis nicht so einfach umsetzbar und wird gegebenenfalls erst in Zukunft eine Rolle spielen.