Basisinformationsblätter = transparente, verständliche Information?
Die Basisinformationsblätter (BIB) sollen im Bereich der kapitalbildenden Versicherungen als neuer europäischer Standard seit dem 01.01.2018 den Verbrauchern bei der Produktinformation und dem Produktvergleich helfen. Sie sollen über Kosten und Risiken informieren und sind vor dem Vertragsschluss an den Verbraucher auszuhändigen. Der Marktwächter Finanzen geht der Frage nach, ob die BIBs für den Verbraucher verständlich sind und eine Orientierung am Markt ermöglichen.
Der Marktwächter Finanzen hat eine Stichprobe von 26 BIBs verschiedener Versicherer zu dem Produkt fondsgebundene Rentenversicherung unter die Lupe genommen. Dabei stammen zwölf aus konkreten und unterschriftsreifen Angeboten und 14 aus dem Internet ohne konkreten Angebotsbezug. Die großen Anbieter sind vertreten.
Zu beobachten war bei den konkreten Angeboten, dass sich das BIB in keinem Fall an den persönlichen Daten unseres Musterkunden orientierte. Der Kunde war 33 Jahre alt und sein Vertrag sollte eine Laufzeit von 32 Jahren haben. Die Fonds waren in den Angeboten benannt. Die im Angebot enthaltenen BIBs benannten zum Teil zwar die ausgesuchten Fonds, die Beispielrechnungen bezogen sich aber alle auf eine Haltedauer von 40 Jahren. Es erschließt sich nicht, warum Produktinformationsblätter etwa bei Riester-Verträgen sich auf den konkreten Fall beziehen, die BIBs hier aber abstrakt sind. Eine Aussage über 30 Jahre Anlagedauer hätte für die vorliegende Konstellation mehr Aussagekraft.

