Frage
Meine Tochter ist 12 Jahre alt. Sie isst nie Obst und Gemüse. Sie frühstückt morgens Schoko-Müsli, stochert mittags in der Schule im Reis herum und isst dann abends Mischbrot mit Butter und Wurst. Ich habe den Eindruck, dass ihr Nährstoffe fehlen. Wäre eine Nahrungsergänzung für sie geeignet?
Antwort
Ihre Schilderung hört sich in der Tat nach einer problematischen Situation an. Dennoch würden wir Ihnen nicht empfehlen, Ihrem Kind auf Verdacht ein breites Spektrum an isolierten Vitaminen und Mineralstoffen zu verabreichen. Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung und können einen ungesunden Lebensstil nicht korrigieren. Vitaminprodukte enthalten nur einen Bruchteil dessen, was in den entsprechenden Lebensmitteln tatsächlich enthalten ist; zum Beispiel fehlen oft die wertvollen Ballaststoffe.
Wenn Sie eine Unterversorgung an Vitaminen und Mineralstoffen oder eventuell sogar Mangelerscheinungen bei Ihrer Tochter vermuten, ziehen Sie einen Kinderarzt zurate. Hilfreich ist es, mithilfe eines Ernährungstagebuches über mehrere Tage zu dokumentieren, was Ihr Kind in welchen Mengen isst, um herauszufinden, ob tatsächlich eine Unterversorgung vorliegt. Möglicherweise empfiehlt der Kinderarzt auch eine Blutuntersuchung, um festzustellen, ob und welche Mängel vorliegen.
Zudem ist es in Ihrer Situation wahrscheinlich empfehlenswert, einen Ernährungsberater zurate zu ziehen, der Ihnen Tipps geben kann, wie Sie Ihr Kind zu (gesünderem) Essen animieren können, sei es durch psychologische „Tricks“ als auch durch das Zubereiten schmackhafter Gerichte.
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