Um welche Daten geht es?
Meta möchte nach eigenen Angaben neben öffentlich zugänglichen Daten im Internet auch "öffentliche Inhalte in Meta-Produkten" nutzen, um eigene KI-Modelle zu entwickeln und weiter zu verbessern. So steht es in der Erläuterung zur Verwendung von Informationen für die generative KI bei Meta. Dabei unterscheidet Meta zwischen Informationen und Aktivitäten, die immer öffentlich sind und Inhalten, für die Sie die Einstellung "öffentlich" wählen können. Zu den Informationen, die immer öffentlich sind, zählen laut Metas eigenen Angaben:
- Name,
- Facebook- und Instagram-Benutzername,
- Profilbild,
- Aktivitäten in öffentlichen Gruppen, auf Facebook-Seiten und Kanälen,
- Aktivitäten mit Inhalten, die öffentlich sind – beispielsweise Kommentare, Bewertungen oder Rezensionen auf Marketplace oder auf einem öffentlichen Instagram-Konto,
- Avatare.
Inhalte, wie z.B. Beiträge, Fotos und deren Bildunterschriften oder Videos, die Sie im Profil, in Stories oder Reels als öffentlich sichtbar gepostet haben, werden ebenfalls für Metas KI verwendet.
Nicht zu den öffentlichen Informationen zählen die persönlichen Chats auf WhatsApp mit Ihren Kontakten. Diese sind grundsätzlich Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Sobald Sie in WhatsApp jedoch mit "Meta AI" kommunizieren oder in einen Gruppenchat integrieren, sind diese Teile der Kommunikation mit "Meta AI" nicht mehr Ende-zu-Ende-verschlüsselt und somit "öffentlich". Alle Anfragen und Nachrichten, die an den KI-Chatbot geschickt werden, können also doch für das Training von KI bei Meta verwendert werden. Sie sollten daher sorgsam mit Ihren Daten umgehen, wenn Sie "Meta AI" nutzen, egal in welchem Dienst (also egal ob bei WhatsApp, Facebook oder Instagram). Geben Sie darin keine sensiblen Daten wie Namen, Geburtsdaten oder Gesundheitsinformationen an!
Kann Meta den Widerspruch ablehnen?
Bislang hat uns noch niemand mitgeteilt, dass Meta einen Widerspruch zur Datenverarbeitung in KI abgelehnt habe. Sollte das allerdings doch passieren, gäbe es diese Möglichkeiten:
- Sie stellen die Sichtbarkeit Ihrer bisherigen Beiträge auf etwas anderes als "öffentlich" oder löschen sie. Das geht nur bei Facebook, bei Instagram können Sie nur ihr komplettes Konto auf "privat" stellen. Und Kommentare unter öffentlichen Beiträgen bleiben immer öffentlich.
Auch neue Beiträge dürfen Sie dann natürlich nicht mehr veröffentlichen, weil sie sonst fürs KI-Training genutzt werden können. - Sie löschen Ihre Konten bei Facebook und Instagram.
- Sie legen Beschwerde bei der Datenschutzbehörde Ihres Bundeslandes ein. Dadurch wird Meta aber nicht sofort daran gehindert, Ihre Beiträge zu verwenden. Sie müssten in diesem Fall auch Punkt 1 umsetzen.
- Sie lassen sich in Ihrer Verbraucherzentrale beraten oder ziehen mit Hilfe einer Anwaltskanzlei vor Gericht und versuchen, ein Urteil gegen die Datennutzung zu erwirken. Auch das braucht erst einmal Zeit, sodass Sie auch in diesem Fall die erste Möglichkeit umsetzen müssten.
Widerspruch auch möglich, wenn Sie weder Facebook noch Instagram nutzen
Künstliche Intelligenz ist bei Meta schon länger ein Thema – in dem Programm "Meta AI" zum Beispiel. Auch dafür hat der Konzern bereits Trainingsdaten genutzt – vermutlich aus dem Internet oder zugeliefert von anderen Unternehmen. Wenn Sie personenbezogene Daten von sich in KI-generierten Inhalten von Meta entdecken, gibt es auch ein Formular, über das Sie Zugriff auf Ihre Daten von so genannten Drittanbietern anfordern können. Sie finden es hier. Drittanbieter sind zum Beispiel Firmen, von denen Meta Daten bezieht, um seine KI-Modelle zu trainieren.
In dem Formular müssen Sie die so genannten Prompts angeben, über die Ihre Daten zum Vorschein kamen. Prompts sind die Befehle, die Sie eingeben, damit die KI etwas generiert (Bild, Text, Video etc.). Über das gleiche Formular können Sie Ihre personenbezogenen Daten von Drittanbietern korrigieren oder löschen lassen und gegen deren Verwendung Widerspruch einlegen.
Tätig werden sollten Sie auch, wenn Sie trotz Ihres Widerspruchs personenbezogene Daten von sich in KI-generierten Inhalten entdecken. Denn: Laut der Erklärung in den Widerspruchsformularen von Meta können Informationen über Sie trotz Ihres Widerspruchs für das Training der KI genutzt werden – zum Beispiel, wenn jemand ein Foto von Ihnen gepostet hat oder Sie von anderen in einem Text erwähnt werden.