Spenden oder CO2-Kompensationen: Welche Anbieter gibt es?
Sie können über folgende Anbieter spenden oder CO2-Emissionen kompensieren:
- Atmosfair bietet Kompensationen zum Preis von 25 Euro pro Tonne CO2 an, vor allem in den Bereichen Effiziente Kochöfen, Solarenergie und Biogas. Positiv ist zu bewerten, dass der Anbieter umfangreiche Informationen gibt, in welchen Fällen eine Kompensation sinnvoll ist und in welchen Fällen es andere Wege gibt, um Emissionen zu vermeiden.
Gut ist auch, dass bei der Kompensation von Flügen nicht nur die Emissionen durch Kerosinverbrennung, sondern auch Faktoren wie Stickoxide, Ozon und Partikel einberechnet werden. Atmosfair trifft zudem Vereinbarungen mit Projekt-Staaten um Doppelzählungen von CO2-Minderungen zu verhindern.
Aufgrund des breiten Portfolios und der umfangreichen Maßnahmen zur Qualitätssicherung empfehlen die Verbraucherzentralen atmosfair für Verbraucher:innen, die ihre CO2-Emissionen kompensieren möchten. - Bei ForTomorrow können Sie CO2 durch die Aufforstung von deutschen Mischwäldern für 43 Euro pro Tonne CO2 kompensieren. Der Anbieter argumentiert, dass die Rahmenbedingungen für den Waldschutz in Deutschland deutlich besser seien als in Ländern des globalen Südens. Damit sei das Risiko geringer, dass Einsparungen aus Aufforstungen durch Brände oder Rodungen wieder verloren gehen.
- Auch mit PrimaKlima können Sie an Mischwald-Aufforstungsprojekte in Deutschland sowie in Nicaragua und Uganda spenden. Zudem sind Kompensationen zum Preis von 22 Euro pro Tonne CO2 durch Zertifikate aus dem Projekt in Uganda möglich.
Im Gegensatz zu ForTomorrow können Sie an die Wald-Projekte in Deutschland nur spenden. Die Projekte werden nicht zur Kompensation genutzt, da sie bereits auf die Klimaziele der deutschen Bundesregierung angerechnet werden. Dies halten die Verbraucherzentralen für richtig und empfehlen daher PrimaKlima für Spenden an und Kompensationen über Aufforstung. - myclimate bietet keine CO2-Kompensationen mehr an und bittet nun mit dem Slogan „Unterstützen Sie Klimaschutz!“ um Spenden für Klimaschutzprojekte. Damit hat myclimate auf kritische Studien und Medienberichte reagiert, die die Qualität von Zertifikaten auf dem freiwilligen Markt für Kohlenstoff in Zweifel gezogen haben.
myclimate folgt damit den Ansatz des Finanzierungbeitrags, im Fachjargon Contribution Claim genannt. Das bedeutet, dass Sie durch Spenden Beiträge zu Klimaschutzprojekten leisten. Allerdings wird nach wie vor ein CO2-Rechner angeboten, mit dem die Spenden-Höhe in Abhängigkeit zu den eigenen Emissionen bestimmt werden kann. myclimate bietet viele Projekte an, unter anderem in den Bereichen Abfallmanagement, Biogas, Biomasse, Effiziente Kocher, Waldschutz und Aufforstung sowie Solarenergie. - Klimakollekte arbeitet ähnlich wie myclimate inzwischen mit dem Ansatz des Finanzierungsbeitrags, also nach dem Contribution Claim-Modell. Das Unternehmen bietet keine CO2-Kompensationen mehr an, ein CO2-Rechner wird nach wie vor angeboten. Klimakollekte setzt vorwiegend auf die Verteilung effizienter Kochöfen in Ländern des globalen Südens. Zudem gibt es einige Biogas-Projekte. Alle Projekte sind nach dem "Gold Standard" zertifiziert.
- Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) bietet Moorpatenschaften an, mit denen die Renaturierung geschädigter Moore und der Schutz und Erhalt intakter Moore finanziert wird. Die Renaturierung von Mooren bindet CO2 und wirkd daher positiv auf das Klima. Sie können für Projekte spenden. Kompensationsleistungen werden nicht angeboten.
Diese Organisationen können Sie mit Spenden für den Klimaschutz unterstützen
Wenn Sie den politischen und juristischen Einsatz für Klimaschutz unterstützen möchten, empfehlen die Verbraucherzentralen Spenden an eine der folgenden Organisationen:
- Deutsche Umwelthilfe:
Sie verklagt vor allem um Bundes- und Landesregierungen sowie große Konzerne, damit diese die Verpflichtungen des Pariser Klimaschutzabkommens einhalten. - Greenpeace, Germanwatch und der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND):
Sie organisieren Kampagnen, öffentliche Proteste, entwickeln Konzepte, Studien und Recherchen, führen Lobbying-Gespräche mit Politiker:innen und unterstützen Verbandsklagen. - Die Vereine GermanZero und Bürgerlobby Klimaschutz:
Sie bringen Bürger:innen ins Gespräch mit Abgeordneten und bauen so Druck auf. Beide Organisationen entwickeln zudem Vorschläge für gesetzliche Lösungen zum Klimaschutz. - Protect the Planet beteiligt sich ebenfalls an Klageverfahren zum Klimaschutz. Die Organisation hat darüber hinaus ein Bündnis initiiert, das sich für den Windenergie-Ausbau einsetzt und ein weiteres Bündnis, das Vorreiter-Unternehmen im Klimaschutz mit der zivilgesellschaftlichen Klima-Bewegung zusammen bringt.