Frage
Sind Kohlenhydratblocker gesundheitsschädlich, wenn zum Beispiel Kidneybohnen-Extrakt und Bockshornklee (Fenugreek) enthalten sind?
Antwort
Bei Kohlenhydratblockern soll der Abbau komplexer Kohlenhydrate (Stärke aus Nudeln, Brot etc.) bzw. die Aufnahme von Einfachzuckern im Darm reduziert und die unverdauten Kohlenhydrate ausgeschieden werden. Meist behindern sie ein Verdauungsenzym, das für die Spaltung von Kohlenhydraten erforderlich ist.
Allerdings spaltet dieses auch nur etwa 60 Prozent der Stärke, nämlich eine der beiden Stärke-Komponenten. Gegen zu viel Zucker hilft das nicht. Zu bedenken ist jedoch, dass dann auch andere Nährstoffe vom Körper nicht richtig aufgenommen werden können, wodurch die Versorgung mit Mikronährstoffen wie Vitaminen negativ beeinflusst werden kann. Auch die Aufnahme mancher Medikamente kann behindert werden.
Die unverdaute Stärke wird später von Darmbakterien abgebaut, wobei es zu Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall kommen kann.
Personen mit Erdnuss- und Kichererbsenallergie sollten aufgrund einer möglichen Kreuzreaktivität besser auf Bockshornklee verzichten.
Die sogenannten Kohlenhydratblocker gehören zu den Medizinprodukten und suggerieren einfache Hilfe bei Übergewicht. Der Verzicht auf helles Brot, gezuckerte Müslis oder Mehlspeisen und Limonaden ist für viele Menschen nicht leicht. Ein Zuviel dieser Kohlenhydrate, die schnell verstoffwechselt werden, ist einer von vielen Ernährungsfaktoren für Übergewicht. Nach bisheriger Datenlage gibt es allerdings keine eindeutigen Belege für die Wirksamkeit von Kohlenhydratblockern für eine nachhaltige Gewichtsreduktion.