Fake im Netz: Wissen schützt

Stand:
Falschnachrichten, auch als Fake News bekannt, können jeden Lebensbereich betreffen und großen Schaden anrichten. Beratende können dabei helfen, Falschnachrichten zu entlarven und Schäden zu begrenzen.
Handy mit Überschrift Fake News auf dem Display

Das Wichtigste in Kürze:

  • Verbraucher:innen können mit falschen Informationen gezielt in die Irre geführt werden. Beratende können Hilfesuchende darin unterstützen, mit den richten Fragen Nachrichten zu prüfen und so Fake News zu erkennen.
  • Menschen, die auf Fake News reingefallen sind, können falsche Konsumentscheidungen treffen oder finanzielle Schäden erleiden. Aufklärung kann vorbeugend helfen, aber auch konkret Schäden begrenzen.
  • Falschnachrichten werden auch über E-Mails und Nachrichtendienste verbreitet. Meist suchen Verbraucher:innen erst dann Hilfe, wenn sie bereits darauf reagiert haben und aufgrund dessen Geld oder die Kontrolle über ihre Daten verloren haben. Beratende haben auch hier Handlungsspielraum.
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Immer häufiger fallen Verbraucher:innen auf Falschinformationen rein, die im Internet verbreitet werden. Kein Wunder, denn Betrüger:innen werden immer professioneller und aktiver. Somit nehmen Falschinformationen, oft Fake News oder Hoaxes genannt, im Netz stetig zu. Das Gefährliche daran: Zwar erwecken diese Nachrichten oft den Anschein, umfassend informieren oder aufklären zu wollen. Doch Betrüger:innen bezwecken genau das Gegenteil: Sie verbreiten gezielt Falschinformationen, um möglichst viele Menschen zu verwirren und damit gesellschaftlichen sowie finanziellen Schaden anzurichten.

In der Covid-19-Pandemie wurden die Auswirkungen von Fake News in besonders großem Ausmaß sichtbar: So führten Falschnachrichten über vermeintliche Schließungen von Supermärkten zu massiven Hamsterkäufen. Ebenso kursierten falsche Informationen über alternative Arzneimittel, die das Coronavirus angeblich unschädlich machen sollten – teils mit gesundheitsschädlichen Folgen oder finanziellen Einbußen. Auch die gezielte Verbreitung von Fake News zur Impfkampagne führte teils zu großen Verunsicherungen.

Formen von Fake News, die Beratende kennen sollten

  • Desinformation: Falsche, halbwahre oder irreführende Informationen werden gezielt verbreitet, um Unternehmen, Verbrauchern oder der Gesellschaft zu schaden.
  • Falsche Zusammenhänge: Wahre Informationen werden in einen falschen Kontext gesetzt oder bewusst falsch interpretiert.
  • Manipulierter Inhalt: Wahre Informationen, z.B. Bilder oder Videos, werden überarbeitet.
  • Neuer Inhalt: Inhalte sind völlig frei erfunden.

Fake News können sich auf alle Lebensbereiche auswirken

Verbraucher:innen können Informationen nicht mehr richtig bewerten. Das wiederum kann zu falschen Entscheidungen führen, die am Ende alle Lebensbereiche, etwa persönliche Finanzen, Gesundheit und gesellschaftliche Teilhabe, betreffen können.

  • Verbraucher:innen können durch Desinformation in Panik versetzt werden, was sie zu falschen Konsumentscheidungen verleiten kann: Zeigen Sie Ratsuchenden auf, dass Hamsterkäufe oder Produkte, wie etwa Stromaggregate oder Heizalternativen hierzulande unnötig sind.
  • Verbraucher:innen lehnen wissenschaftliche und erprobte medizinische Standards in Therapien ab und erwerben alternative Arzneimittel im Internet. Machen Sie deutlich, dass diese oft überteuert und wirkungslos oder im schlimmsten Falle sogar gesundheitsschädlich sind.
  • Verbraucher:innen werden in ihren Einstellungen manipuliert: Sie verlieren ihr Vertrauen in öffentliche Einrichtungen, misstrauen etwa Banken, Kliniken, Medienhäusern, Beratungsstellen sowie politischen Entscheidungen. Das wiederum kann in die soziale Isolation führen sowie gesundheitliche wie finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen.

 

Mit den richtigen Fragen Fake News enttarnen

Gerade weil sich Fake News unmittelbar auf das alltägliche Leben auswirken können: Machen Sie Ratsuchenden deutlich, wie wichtig es ist, ein gesundes Misstrauen gegenüber Informationen zu entwickeln. Denn Desinformationen sind jederzeit im Umlauf und betreffen somit alle Menschen, die sich im Internet bewegen. Informationen, ob nun in Sozialen Medien, Nachrichten- oder Videoportalen, sollten daher kritisch hinterfragt und überprüft werden. Folgende Fragen können helfen, Falschnachrichten zu entlarven:

  • Von wem stammen diese Informationen? Wer ist die Autor:in oder Herausgeber:in?
  • Werden Quellenangaben gemacht? Wenn ja, sind die Quellen faktenbasiert?
  • Schreiben Autor:innen den Text aus subjektiver oder objektiver Perspektive? Vorsicht ist bei persönlichen Meinungen geboten!
  • Greifen auch andere Medien das Thema auf? Eine gezielte Stichwortsuche im Internet kann Aufschluss geben.
  • Sofern die Inhalte auf einer Homepage veröffentlicht sind: Hat diese ein Impressum?

 

Tipp: Verdächtige Meldungen können Sie gemeinsam mit den Ratsuchenden auch mit den Faktencheckern des Recherche-Kollektiv Correctiv und der Nachrichtenagentur dpa oder mit dem Faktenfinder der Tagesschau überprüfen.

Vorsicht, Datenklau!

Eine weitere perfide Betrugsmasche im Netz ist das Phishing. Darunter fallen E-Mails mit gefälschten Logos und Absender. Auf diese Weise versuchen Betrüger:innen entweder sensible Daten abzufangen oder Ransomware auf den Endgeräten ihrer Opfer zu installieren. Sensibilisieren Sie Ratsuchende dafür und zeigen Sie ihnen auf, dass sie insbesondere dann misstrauisch werden sollten, wenn in der E-Mail:

  • der Name in der Anrede fehlt
  • die E-Mail viele Grammatik- und Rechtschreibfehler aufweist
  • enormer Druck aufgebaut wird
  • Daten angefordert werden
  • oder Dateien geöffnet werden sollen.

Wenn das Kind nun aber schon in den Brunnen gefallen ist und Ratsuchende auf betrügerische E-Mail geantwortet, Links angeklickt oder Dateien heruntergeladen haben, sollten Sie zu folgenden Schritte raten:

  • das Virenschutzprogramm aktualisieren und den gesamten Computer untersuchen lassen
  • überprüfen, ob Virenschutzprogramm, Internetbrowser und Betriebssystem die erforderlichen automatischen Updates vornehmen
  • gegebenenfalls Passwörter ändern

Tipp: Wenn Sie Menschen aufsuchen, die Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden sind, sollte der erste Schritt immer die Strafanzeige sein. Wird der oder die Betroffene dadurch auch mit unberechtigten Forderungen konfrontiert, können Sie im zweiten Schritt gemeinsam den Musterbrief der Verbraucherzentrale ausfüllen und diesen an den jeweiligen Inkassodienst, Anbieter oder das Unternehmen senden.

Bundesgerichtshof

BGH-Urteil: Postbank kann Zustimmung nicht uneingeschränkt einholen

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Musterfeststellungsklage gegen GASAG AG

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