Immer mehr gefälschte Anzeigen, Online-Shops, Anlage-Plattformen oder Produkte tummeln sich im Netz. Das ist gefährlich. Beratende können Verbraucher:innen im Vorfeld aufklären oder helfen, wenn diese Betrüger:innen bereits zum Opfer gefallen sind.
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Verbraucherzentrale
Das Wichtigste in Kürze:
- Die Betrugsmaschen im Internet werden immer zahlreicher und undurchsichtiger. Ratsuchende sollten wissen, dass sie mit dem Problem nicht allein sind, viele Menschen sind betroffen.
- Es gibt Hinweise, ob eine Homepage, Anlage-Plattform oder ein Shop seriös ist. Informierte Verbraucher:innen bewegen sich sicherer im Netz.
- Ebenso gibt es Hinweise, dass es sich um gefälschte Shops oder Anlage-Plattformen handelt. Geben Sie Ratsuchenden die nötigen Werkzeuge in die Hand, um dies zu prüfen.
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Fake im Netz
Betrug im Netz nimmt stetig zu. Immer häufiger nutzen Betrüger:innen Fotos oder Videos von Prominenten, die sie mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz manipulieren. Damit werben sie dann für Produkte oder Anlageplattformen, die jedoch gefälscht sind. Auf diese Betrugsmasche fallen immer wieder Verbraucher:innen rein – gerade auch deshalb, weil sie den Personen, die auf den Fotos oder in den Videos zu sehen sind, vertrauen. Das Problem dabei: Viele Verbraucher:innen suchen meist erst dann Hilfe, wenn sie auf die Betrüger:innen hereingefallen sind und bereits Geld verloren haben. Deshalb ist es umso wichtiger, sie wenn möglich schon vorher für diese Gefahren zu sensibilisieren.
Geben Sie Ratsuchenden Werkzeuge in die Hand, mit denen sie gefälschte Anzeigen und Angebote schnell selbst überprüfen und erkennen können:
- Wahrheitsgehalt überprüfen! Prüfen Sie, ob auch andere Medien zu diesem Thema berichten. Brisante Nachrichten würden viele Medien aufgreifen.
- Gezieltere Suchanfrage starten: Einfache Google-Suchen helfen oft nicht weiter. Besser direkt auf den Homepages von Medienhäusern, wie etwa Tagesschau oder ZDF, über die Stichwortsuche gehen. Wenn Sie hier nicht fündig werden, ist die Nachricht sehr wahrscheinlich gefälscht.
- URL und Impressum prüfen: Zeigt die Anzeige etwa das Logo der Tagesschau? Nehmen Sie dann die URL der Anzeige unter die Lupe: Die Original-URL sieht so aus: www.tagesschau.de. Gibt es Abweichungen davon oder ist das Stichwort Tagesschau in der URL nicht enthalten, ist allergrößte Vorsicht geboten. Ebenso auch dann, wenn das Impressum fehlt. Seriöse, also vertrauenswürdige Medien, haben immer ein vollständiges Impressum.
- Anzeige melden: Raten Sie dazu, von der Anzeige ein Screenshot zu machen und sie bei der nächsten Polizeistelle zu melden. So schützen Ratsuchende auch ihre Mitmenschen vor den Betrüger:innen.
Versprechen von schnell verdientem Geld locken besonders. Genau darauf setzen Betrüger:innen und platzieren ihre Anzeigen bevorzugt in den Sozialen Medien oder auch in Nachrichten-Diensten, wo sie werberechtlich nicht geprüft werden. Links, die Teil der Anzeigen sind, führen meist zu Fake-Trading-Plattformen. Verbraucher:innen, die hier investieren, beobachten in den darauffolgenden Tagen möglicherweise steil ansteigende Kurse – was womöglich zu weiteren Investitionen verleitet. Warnen Sie davor, denn die angeblichen Gewinne sind nur künstlich erzeugt und werden niemals ausgezahlt. Auch das investierte Geld ist in fast allen Fällen unwiderruflich weg.
Und nicht nur das: Verbraucher:innen geben bei der Anmeldung auf den Plattformen auch sensible Daten preis, etwa Adresse, Geburts- und auch Bankdaten. Und sofern sie eine Software herunterladen müssen, um das Portal zu nutzen, kann es sein, dass diese Schäden am Endgerät verursacht. Häufig handelt es sich dabei nämlich um sogenannte schädliche Ransomware.
Wichtig: Auch wenn sich viele Betroffene dafür schämen, dass sie auf Betrüger:innen hereingefallen sind und dadurch Geld verloren haben, machen Sie ihnen deutlich, wie wichtig es ist, diesen Vorfall sofort zur Anzeige zu bringen.
Wichtig: Sensibilisieren Sie Ratsuchende dafür, dass es immer öfter gefälschte Trading-Plattformen im Internet gibt. Gleichzeitig machen Sie aber auch deutlich, dass viele Trading-Plattformen seriös sind. Geben Sie ihnen auch hier konkrete Hinweise, wie sie selbst Plattformen überprüfen können. Diese Kriterien können dabei helfen, vertrauenswürdige Anlage-Plattformen zu erkennen:
- Vollständiges Impressum: Das Impressum sollte immer den Namen des Webseitenbetreibers, eine Anschrift, also Straße, Ort und Land, sowie eine E-Mail-Adresse oder eine Telefonnummer beinhalten.
- Anbieter ist innerhalb der Europäischen Union (EU) reguliert und registriert: Sollte es zu Problemen auf der Plattform kommen, haben Verbraucher:innen deutlich größere Chancen ihr Geld erstattet zu bekommen, wenn der Anbieter innerhalb der EU registriert und reguliert wird. Ob dies der Fall ist, können Verbraucher:innen in der Unternehmensdatenbank der Bankenaufsicht überprüfen.
- Der Anbieter untersteht der gesetzlichen Einlagensicherung: Ist eine Einlagensicherung vorhanden, dann sind Geldguthaben im Falle einer Insolvenz des Anbieters bis zu einem gewissen Betrag geschützt. Hinweise dazu liefern die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Ein genauer Blick ins Kleingedruckte lohnt sich immer.
- Gut sichtbare und ausführliche Risikowarnung: Risikowarnungen, dass gewisse Anlageprodukte mit erheblichen Verlustrisiken einhergehen, müssen gut sichtbar auf der Startseite platziert sein. Unseriöse Anbieter verzichten meist ganz darauf oder verstecken sie dort, wo Kunden meist nicht hinsehen.
- Kundenservice ist gut erreichbar: Ist der Kundensupport schnell und über mehrere Kontaktwege, etwa via Live-Chat oder E-Mail erreichbar, spricht das oft für einen vertrauenswürdigen Anbieter.
- Keine unerwünschten Anrufe und Werbung für Einzahlungen: Bei seriösen Trading-Plattformen bleiben Werbeanrufe aus. Ebenso werden Anleger:innen nicht zu weiteren Einzahlungen bewegt.
Vorsicht ist auch beim Online-Shopping geboten: Immer häufiger tricksen Betrüger:innen mit Fake-Shops, also Shops, die es eigentlich gar nicht gibt. Die sehen meist auf den ersten Blick aus wie seriöse Angebote, sind aber eine Kopie. Auch Siegel – etwa das von Trusted Shops, das Vertrauen erweckt – können gefälscht sein. Dabei können diese Siegel mit nur einem Klick verifiziert werden: Sind sie echt, öffnet sich in einem neuen Fenster das Zertifikat des Shops und auch der Status – gültig oder gesperrt – des Vertrauenszeichens wird angezeigt. Öffnet sich kein weiteres Fenster, sollten Verbraucher:innen misstrauisch werden.
Was auch täuscht: Oft werden scheinbar hochwertige Waren oder rare Einzelstücke zu günstigen Preisen angeboten. Wer bestellt, erlebt dann das: Die Sendung kommt nie an. Da dubiose Anbieter meist nur Vorkasse als Bezahlmethode anbieten, ist damit in aller Regel auch das überwiesene Geld weg.
Tipp: Warnen Sie Ratsuchende dringend davor, in Vorkasse zu treten und den Kaufpreis vorab zu begleichen. Die sicherste Bezahlmethode ist und bleibt die Rechnung. Kommt die Ware nicht an, können Verbraucher:innen die Zahlung verweigern.
Zeigen Sie Ratsuchenden, wie sie Fake-Shops erkennen können:
- Günstige Preise: Sind die Preise deutlich günstiger als in anderen Shops, sollten Verbraucher:innen misstrauisch werden. Oft wird auch mit einem Räumungsverkauf geködert, der aber nicht stattfindet. Raten Sie Ratsuchenden daher, die Preise vorab zu vergleichen.
- Impressum fehlt: Ein fehlendes Impressum ist immer ein Warnsignal. Verbraucher:innen sollten hier also keine Ware bestellen. Doch Vorsicht: Auch das Impressum kann gefälscht sein. Überprüfen Sie deshalb, ob dieses unter anderem eine Adresse, eine vertretungsberechtigte Person und eine E-Mail-Adresse enthält. Außerdem sollte es einen Verweis auf das Handelsregister mit entsprechender Nummer geben.
- Internetadresse ist auffällig: Achten Sie möglichst auf die URL. Sind darin Tippfehler enthalten, etwa osterreich statt oesterreich, fressnapfs.shop statt fressnapf oder sind zwei Domains, etwa de.com, miteinander verbunden? Auch das ist ein Zeichen dafür, dass es sich um einen Fake-Shop handeln könnte.
- Falsche Gütesiegel: Auch Gütesiegel, wie Trusted Shops, werden kopiert. Warum, ist offensichtlich: Die Betrüger:innen täuschen Verbraucher:innen damit gezielt und wiegen sie in Sicherheit. Tipp: Klicken Sie auf das Gütesiegel. Ist es echt, dann landen Sie direkt auf der Homepage oder auf das Zertifikat von Trusted Shops. Wenn sich kein neues Fenster öffnet, haben Sie somit einen Fake-Shop entlarvt.
- Nur Vorkasse als Bezahlmethode: Typischerweise bieten Fake-Shops am Ende eines Bestellvorgangs nur eine Bezahlmethode an, nämlich die Vorkasse. Verbraucher:innen sollten dann sofort den Vorgang abbrechen. Denn wird das Geld vorab überwiesen, ist es nahezu unmöglich, es zurückzuholen.
Wenn nun Ratsuchende bereits in die Falle von Betrüger:innen getappt sind, dann hilft auch hier nur eins: Raten Sie diesen, umgehend bei der nächstgelegenen Polizeidienststelle Strafanzeige zustellen.