App-Test »Saisonkalender: Obst & Gemüse«: Schlau gekauft - gut gelagert

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Im hart umkämpften Markt der Apps für saisonalen Obst- und Gemüsekauf versucht nun auch ein kommerzieller Anbieter sein Glück. Sein Alleinstellungsmerkmal: Zusätzlich zum Einkaufsratgeber gibt es Empfehlungen für die korrekte Lagerung der frischen Produkte.
Screenshot des App-Logos von "Saisonkalender: Obst & Gemüse" mit Illustration einer Birne

Der zentrale Mehrwert digitaler Saisonkalender ist eindeutig: Sie sind hilfreiche Begleiter beim Einkauf, um beim Griff ins Obst- und Gemüseregal möglichst nachhaltig und sparsam zu handeln. Gemeinnützige Anbieter werden diesem Anspruch mit kostenlosen Apps wie GrünZeit oder der BZfE-Saisonkalender gerecht. Mit seinem nur im Abo ohne Einschränkungen nutzbaren Saisonkalender: Obst & Gemüse muss Entwickler Jonathan Jansen also deutlich mehr leisten. Seine Verkaufsargumente sind eine schicke Optik, Tipps zur Aufbewahrung der frischen Produkte sowie Rezeptempfehlungen. Wir prüfen, ob die Handvoll Euro hierfür gut angelegt sind.

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Name: Saisonkalender: Obt & Gemüse
Anbieter: Jonathan Jansen
Kategorie: Saisonkalender
Zielgruppe: Erwachsene
Betriebssystem: iOS | Android
Preis: iOS: 2,49€/3 Monate oder 4,99€/Jahr | Android: 1,99€/3 Monate oder 3,99€/Jahr
Links: Apple App Store | Google Play Store

Innere und äußere Werte stimmen

Der Saisonkalender: Obst & Gemüse begnügt sich mit weniger als 20MB Speicherplatz für die Android-Variante (50MB für iOS) und fragt nur einmalig den Standort und Maßeinheiten ab, bevor es mit dem nachhaltigen Shopping losgehen kann. Doch natürlich erst dann, wenn man die Bezahlschranke hinter sich lässt. Denn ohne die €1,99 pro Quartal (für Android; iOS: €2,49) oder €3,99 für ein Jahresabo (für Android; iOS: €4,99; Stand: August 2024) sind weder alle Obst- und Gemüsesorten noch die weiterführende Funktionen der App verfügbar. Der Einsatz der App erfordert keine Registrierung und Freigaben für Mediathek, Kamera oder GPS-Ortung. Nutzungsdaten werden nur lokal auf dem Smartphone gespeichert, weswegen sich die Frage nach einem verbraucherfreundlichen Umgang mit persönlichen Nutzerinformationen hier nicht stellt.

Die Anzahl der in der App gelisteten Produkte entspricht in der Bezahlversion dem BZfE-Saisonkalender, die Datenbank enthält also rund 80 Sorten aus heimischen Anbau sowie Importware. In der Monatsansicht werden alle Produkte angezeigt, die aktuell besonders klimaschonend und günstig im Handel angeboten werden. Dabei wird zwischen "Hauptsaison", "Hohe (Lager-)Verfügbarkeit" und "Geringe Verfügbarkeit" unterschieden. Unter jedem Produkt wird die saisonale Verfügbarkeit auf einem das ganze Jahr umfassenden Zeitstrahl auch in grün (Hauptsaison), orange (Hohe Verfügbarkeit) und grau (Geringe Verfügbarkeit) markiert. Das Wissen, dass man grau markierte Produkte im jeweiligen Monat besser nicht kaufen sollte, setzt die App als gegeben voraus. Nur als Import verfügbares Obst wird unterhalb der Regionalware angezeigt. Hier wird nicht nach saisonaler Verfügbarkeit differenziert. Eine Filter- und Suchfunktion für alle Produkte, die man auch favorisieren kann, rundet die im minimalistischen, zeitgemäßen Design gehaltene Übersicht ab.

 

Screenshots verschiedener Funktionen der App "Saisonkalender: Obst & Gemüse" von Jonathan Jansen
Die Hauptfunktion des Saisonkalenders glänzt durch Übersichtlichkeit und eine schicke Nutzeroberfläche. Lagerungstipps verraten, wie das gekaufte Obst und Gemüse möglichst lange frisch bleiben. Das monatlich wechselnde Rezept bietet eher wenig Mehrwert. (Quelle: App-Screenshots)

Liebes Tagebuch ...

Das maßgebliche Argument für ein Abonnement der Saisonkalender-Premiumvariante offenbart sich beim Fingertipp auf eine Obst- oder Gemüsesorte. Zu jeder gibt es spezifische Hinweise zur Lagerung und zum Verbrauch. So erfahren wir, dass beispielsweise Äpfel und Melonen das Reifegas Ethylen versprühen und besser getrennt von anderen Naturprodukten aufbewahrt werden sollten. Maronen sollten mit 14°C bis 18°C zwar kühl, aber nicht kühlschrank-kalt gelagert werden. So bleiben sie bis zu einem Monat frisch. Und wenn man sich schon die importierte und dadurch eher klimabelastende Avocado nicht verkneifen kann, sollte man sie zumindest auf einem Tuch oder einer anderen weichen Oberfläche betten, da sie sonst rasch Druckstellen bekommt. Die gelegentlich altbekannten, aber oft überraschenden und hilfreichen Tipps zur Lagerung des Einkaufs holen das meiste aus Frische und Geschmack des Obst- und Gemüseeinkaufs heraus.

Was man mit selbigem in der Küche anstellen kann, verraten monatliche wechselnde, vegane Kochideen. Die von uns gesichteten Rezepte lasen sich zwar alle köstlich, in Sachen Nachhaltigkeit ambitionierte Hobby-Köch:innen sind aber mit spezialisierten Blogs und Rezeptseiten besser und vor allem regelmäßiger beraten. Zumindest finden Sie dort oder auch in einer App wie KlimaGENUSS sehr viel mehr Auswahl für den großen und den kleinen Hunger.

Fazit

Der Saisonkalender: Obst & Gemüse überzeugt in der kostenpflichtigen Variante mit perfekter Bedienung, durchdachten Funktionen und einer großen Produktdatenbank, die beim nächsten Obst-, Salat- und Gemüseeinkauf keine Wünsche übrig lassen dürften. Individuelle Hinweise zur optimalen Lagerung rechtfertigen den (fairen) Preis für das Abo der App.

Handhabung4 Sterne
Spaß3 Sterne
Mehrwert5 Sterne
Motivation3 Sterne
Datensparsamkeit5 Sterne
Gesamtwertung4 Sterne

Haben Sie Hinweise, Korrekturen oder sonstiges Feedback zu unserem App-Test? Ich freue mich über Ihre E-Mail an lohmeier[at]vz-bln.de. Danke für Ihr Interesse! (Patrick Lohmeier)

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