Gute Gesundheitsinformationen im Netz - wie findet man sie?

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Gesundheitsinformationen sind online leicht zugänglich. Aber viele Menschen finden sich im Dschungel aus Fakten, Mythen und Werbung schlecht zurecht. Worauf sollten Sie bei der Internetrecherche zu Krankheiten oder Ernährung achten? Und was sind geprüfte, unabhängige Portale für Ihre Gesundheit?
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Gesundheitskompetenz in Deutschland sinkt - das nutzen manche Anbieter aus

Immer mehr Menschen informieren sich online zu Gesundheitsthemen. Kein Wunder, denn es gibt einige Vorteile von Gesundheitsinfos im Netz:

  • Verfügbarbarkeit: jederzeit und fast überall, ohne Wartezeiten oder Anfahrt
  • Breites Themenspektrum: Von Vorsorge bis Nachsorge, von Abnehmen bis zu seltenen Erkrankungen
  • Vernetzung: Austausch in Foren und Social Media kann Betroffene stärken
  • Stärkung im Arzt-Patient:innen-Gespräch: Wer gut und richtig informiert ist, kann auf Augenhöhe sprechen

Doch nicht alle Angebote im Internet sind verlässlich. Und viele Nutzer:innen haben Schwierigkeiten, seriöse von unseriösen Informationen zu unterscheiden.


Besonders gefragt sind laut Statista folgende Themen -> (zum Ausklappen bitte anklicken)

Laut aktuellen Daten nutzten im Jahr 2024 rund 57 Prozent der deutschen Bevölkerung das Internet, um sich über gesundheitliche Themen wie Krankheiten, Verletzungen oder Ernährung zu informieren. Im Vergleich zum Pandemiejahr 2020, in dem noch 70 Prozent der Bevölkerung das Internet für solche Zwecke nutzten, ist das ein deutlicher Rückgang.
Dennoch bleibt das Interesse an Gesundheitsinformationen online groß und die Nutzung intensiv. Besonders gefragt sind laut Statista folgende Themen:

  • Ernährung (70 %)
  • Krankheitssymptome (67 %)
  • Fitness und Sport (58 %)
  • Alternative Behandlungsmethoden und Vorsorge (jeweils 45 %)

Viele Verbraucher:innen suchen bereits vor dem Arztbesuch Informationen im Netz: 62 Prozent der Internetnutzer:innen informieren sich vorab über ihre Symptome. Auch im Anschluss an einen Arzttermin recherchieren 63 Prozent weiter zu Diagnosen oder verordneten Medikamenten (Quelle: Bitkom).

So zeigt die Studie „Gesundheitskompetenz in Deutschland 2024“ eine alarmierende Entwicklung: Mehr als drei Viertel der Bevölkerung weisen eine geringe Gesundheitskompetenz auf. Rund 60 von 100 Deutschen tun sich schwer, Informationen richtig einzuschätzen. Nur 24 von 100 Verbraucher:innen finden sich gut im Dickicht gesundheitsrelevanter Informationen zurecht. Laut der Ergebnisse hat sich die Gesundheitskompetenz damit im Zehnjahresvergleich verschlechtert.

Fast jede:r Zweite ist sich unsicher, wie man Werbung von redaktionellen Inhalten unterscheidet. Im Vergleich zu früheren Studien ist das eine deutliche Verschlechterung: Im Jahr 2014 hatten noch 54 von 100 Menschen eine niedrige Gesundheitskompetenz, 2020 waren es noch 64 von 100 Menschen.

Weitere Probleme sind Suchmaschinen-Algorithmen, Werbung und Manipulation:

  1. Suchmaschinen wie Google zeigen zuerst die Seiten an, die sie für am wichtigsten halten. Aber Anbieter gestalten ihre Seiten extra so, dass sie ganz oben erscheinen – auch wenn die Infos dort nicht gut oder sogar falsch sind. So kann es passieren, dass man zuerst auf unseriöse Seiten stößt.
  2. Im Internet gibt es viel Werbung, die nicht immer als solche erkennbar ist. Zum Beispiel gibt es Texte, die wie neutrale Gesundheitsinformationen wirken, aber eigentlich Produkte anpreisen. Das kann verwirrend sein.
  3. Manche Gruppen oder Personen wollen mit ihren Infos bewusst beeinflussen und manipulieren. Ihre Inhalte lösen bestimmte Gefühle aus – zum Beispiel Angst. Impfgegner:innen machen das oft, um Zweifel an Impfungen zu wecken. Sie wollen, dass man ihre Meinung übernimmt, auch wenn die Infos nicht stimmen. 

Worauf Verbraucher:innen bei Gesundheitsinformationen achten sollten

Nicht alle Informationen im Netz sind korrekt, aktuell oder unabhängig. Gesundheitsinformationen sollten daher immer kritisch geprüft werden. Verbraucher:innen sollten insbesondere auf folgende Kriterien achten:

  1. Transparente Quellenangabe
  2. Unabhängigkeit der Anbieter:innen
  3. Wissenschaftlich belegte Inhalte
  4. Aktualität der Informationen

Zudem können zertifizierte Gesundheitsportale wie gesundheitsinformation.de (IQWiG) oder patienten-information.de (Ärztekammer/BÄK) helfen, verlässliche Inhalte zu finden.

Datenschutz bei Apps und Wearables im Blick behalten

Laut Statistischem Bundesamt verwenden inzwischen über 25 Millionen Menschen in Deutschland sogenannte Wearables, Gesundheits-Apps oder smarte Geräte zur Überwachung von Vitalwerten wie Puls, Schlaf oder Aktivität.

Diese Gesundheitsanwendungen erheben eine Vielzahl persönlicher Informationen. Viele Apps fordern Zugriff auf Standortdaten, Vitalwerte oder sogar Kontaktlisten. Vor allem Gesundheitsdaten sind auch für Unternehmen aus der Gesundheits- und Werbewirtschaft interessant.

Intransparente Datenweitergabe -> (zum Ausklappen bitte anklicken)

Laut Umfragen der Verbraucherzentrale NRW (2017) wissen über die Hälfte der Nutzer:innen nicht, wer tatsächlich Zugriff auf ihre Daten hat. Häufig werden diese Informationen ohne ausreichende Transparenz an Drittanbieter, Krankenkassen oder Werbenetzwerke weitergegeben etwa durch Fitness-Tracker oder Gesundheits-Apps.

Seit 2024 sind Verbraucher:innen etwas besser davor geschützt: Ein Update der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) regelt die Weitergabe sensibler Gesundheitsdaten deutlich strenger. Unternehmen müssen seither höhere Anforderungen erfüllen, um Nutzungsdaten zu verarbeiten oder weiterzugeben.

Risiko: Datenmissbrauch und Diskriminierung -> (zum Ausklappen bitte anklicken)

Unsicher gespeicherte oder weitergegebene Gesundheitsdaten können schwerwiegende Folgen haben. Es besteht die Gefahr von Diskriminierung, etwa beim Abschluss von Versicherungen oder dem Zugang zu bestimmten Dienstleistungen. 

Verbraucher:innen sollten deshalb genau prüfen, welchen Apps sie persönliche Gesundheitsinformationen anvertrauen und die Datenschutzhinweise sorgfältig lesen.

Qualifizierte Quellen kennen und nutzen

Verbraucher:innen sollten bei der Suche nach Gesundheitsinformationen auf evidenzbasierte und geprüfte Inhalte achten. Folgende seriöse Anlaufstellen bieten fundierte, aktuelle und unabhängige Informationen (Reihenfolge alphabetisch):

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
    Bietet umfassende Informationen zu Prävention, Gesundheitsförderung und Aufklärung.
    www.bzga.de
  • Deutsches Ärzteblatt
    Das offizielle Fachorgan der deutschen Ärzteschaft mit wissenschaftlich geprüften, allgemein verständlichen Artikeln.
    www.aerzteblatt.de
  • gesund.bund.de
    Das offizielle Gesundheitsportal der Bundesregierung mit geprüften, unabhängigen Informationen für Patient:innen.
    gesund.bund.de
  • Gesundheitsinformation.de
    Eine Website des unabhängigen Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
    www.gesundheitsinformation.de
  • Gesund im Netz (OriGes)
    Eine Orientierungshilfe für den sicheren Umgang mit digitalen Gesundheitsinformationen zur Förderung der Gesundheitskompetenz.
    www.gesund-im-netz.net
  • Gute Pillen – Schlechte Pillen
    Unabhängiges, werbefreies Magazin mit evidenzbasierten Informationen zu Arzneimitteln.
    www.gutepillen-schlechtepillen.de
  • IGeL-Monitor
    Bewertet individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) unabhängig und wissenschaftlich.
    www.igel-monitor.de
  • Informationsnetzwerk Homöopathie (INH)
    Kritische Informationen über Homöopathie und Pseudomedizin.
    www.netzwerk-homoeopathie.info
  • Klartext Nahrungsergänzung
    Wissenschaftlich fundierte Infos zu Nahrungsergänzungsmitteln von den Verbraucherzentralen.
    www.klartext-nahrungsergaenzung.de
  • Krebsinformationsdienst (KID)
    Informationen zu Krebsprävention, Diagnose und Therapie – auch persönliche Beratung.
    www.krebsinformationsdienst.de
  • Medizin transparent
    Faktencheck-Portal für Gesundheitsmythen – betrieben von Cochrane Österreich.
    www.medizin-transparent.at
  • MedWatch
    Journalistisches Online-Magazin gegen Falschinformationen im Gesundheitsbereich.
    www.medwatch.de
  • Robert Koch-Institut (RKI)
    Bundesbehörde für Infektionsschutz, Epidemiologie und öffentliche Gesundheit.
    www.rki.de

Tipp der Verbraucherzentrale:
Achten Sie bei Gesundheitsportalen immer auf ein vollständiges Impressum, klare Quellenangaben und eine transparente Trennung von redaktionellen Inhalten und Werbung!


Infodemie: Wenn Informationen zur Gefahr werden

Von einer Infodemie spricht man, wenn sich falsche oder irreführende Informationen ähnlich schnell oder sogar schneller verbreiten als ein Virus. Der Begriff wurde von Tedros Adhanom Ghebreyesus, dem Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), geprägt. Bereits im Februar 2020 warnte er:

„Fake News verbreiten sich schneller und einfacher als dieses Virus und sie sind genauso gefährlich.“

Die Folgen sind gravierend: Verbraucher:innen fällt es zunehmend schwer, seriöse Quellen zu erkennen und zuverlässige Gesundheitsinformationen von Falschmeldungen zu unterscheiden. Digitale Kanäle wie soziale Netzwerke und Messenger-Dienste wie Telegram tragen maßgeblich zur schnellen, unkontrollierten Verbreitung solcher Inhalte bei.

Auch die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) hat zwei Seiten: Einerseits erleichtert sie den Zugang zu Gesundheitsinformationen, andererseits kann sie ebenso zur automatisierten Erstellung irreführender oder betrügerischer Inhalte genutzt werden.

Gerüchte, Mythen und falsche Heilsversprechen können ernsthafte Gesundheitsrisiken verursachen. Beispiele aus der Corona-Pandemie zeigen, wie gefährlich Fehlinformationen sein können:

  • Knoblauch als angeblicher Schutz vor einer Ansteckung
  • Kamelurin als vermeintliches Heilmittel gegen Covid-19
  • „Selbsttest“ durch Luftanhalten, um eine Infektion auszuschließen
  • Trinken von Desinfektionsmitteln oder Methanol

Solche Mythen führten in einigen Fällen zu schweren Gesundheitsschäden, teils mit tödlichem Ausgang. Während manche Falschinformationen strafrechtlich verfolgt werden können, bewegen sich andere in einer rechtlich zulässigen Grauzone, sind aber dennoch gesundheitsgefährdent.

Laut Studien geben rund 20 % der Befragten an, bereits bewusst mit Falschinformationen konfrontiert worden zu sein. Besonders auf Social Media und in Messenger-Gruppen ist es schwierig, gesicherte Informationen von gefährlichen Fehlinformationen zu unterscheiden.


Maßnahmen der Plattformen und freiwillige Selbstregulierung

Digitale Plattformen wie Meta (Facebook, Instagram), YouTube oder X (ehemals Twitter) haben teilweise auf den öffentlichen Druck reagiert und eigene Maßnahmen gegen Desinformation eingeführt. Dazu zählen unter anderem:

-> Kennzeichnung zweifelhafter Inhalte, Einschränkung der Reichweite, Löschung problematischer Beiträge, Sperrung wiederholt auffälliger Nutzer:innen

Die Kriterien, nach denen dabei vorgegangen wird, sind jedoch häufig intransparent und werden von den Plattformen nicht ausreichend kommuniziert. 

Seit 2023 kennzeichnet YouTube unter dem Label „YouTube Health“ geprüfte Gesundheitskanäle, deren Inhalte von medizinischen Fachpersonen bewertet wurden.

  • Aber: Wer genau die Inhalte prüft und nach welchen Maßstäben, bleibt unklar. Die Überprüfung soll von „Google Clinical“ durchgeführt werden, doch Informationen über die Qualifikation der Prüfer:innen fehlen. Zudem erhalten auch kommerzielle Kanäle das Label.

Im Januar 2025 stellte Meta seine Fact-Checking-Programme ein und ersetzte sie durch ein freiwilliges „Community Notes“-System, das von Nutzer:innen getragen wird.

  • Community Notes können von organisierten Gruppen gezielt beeinflusst werden, indem sie Notizen hoch- oder runtervoten. Auch staatliche Akteure könnten versuchen, Einfluss zu nehmen

Beide Systeme stehen in der Kritik, entweder zu wenig inhaltliche Kontrolle und Transparenz zu bieten (YouTube Health) oder professionelle Standards durch eine potenziell manipulierbare Community-Lösung zu ersetzen (Meta Community Notes).


Gesetzliche Regulierung auf EU- und Bundesebene

Mit dem Digital Services Act (DSA), der am 17.02.2024 vollends in Kraft trat (Erste Stufe 16.11.2022), hat die Europäische Union klarere Regeln für digitale Plattformen geschaffen: Sehr große Online-Plattformen sind nun verpflichtet, systematisch gegen Desinformation vorzugehen und mehr Transparenz über ihre Algorithmen zu schaffen.

Online-Plattformen müssen jetzt klar und verständlich erklären, wie ihre Regeln funktionieren, wie du sie zum Beispiel bei Hasskommentaren oder unseriösen Anbietern kontaktieren kannst und wie sie mit Beschwerden umgehen. Werbung muss deutlich als solche erkennbar sein, personalisierte Werbung darf nicht auf sensiblen Daten wie Religion oder sexueller Orientierung basieren, und Plattformen müssen offenlegen, warum dir bestimmte Inhalte oder Produkte empfohlen werden. Außerdem sind die Betreiber von Verkaufsplattformen verpflichtet, ihre Verkäufer:innen und deren Produkte genauer zu kontrollieren, um dich besser vor Fakeshops und gefährlichen Angeboten zu schützen.

In Deutschland übernimmt die Bundesnetzagentur die Aufsicht über die Einhaltung dieser Vorgaben. Die Behörde sorgt für die Durchsetzung der DSA-Vorgaben, kann aber selbst keine Inhalte löschen oder Profile sperren – dies bleibt Aufgabe der Gerichte und anderer zuständiger Behörden.

Bei gesundheitsbezogener Desinformation sind unterschiedliche Stellen zuständig – je nachdem, um welchen Regelverstoß es sich handelt. So kümmern sich die Landesbehörden für Arzneimittelüberwachung um (irreführende Werbung für) Arzneimittel und Medizinprodukte (Verstoß gegen das Heilmittelwerbegesetz, HWG), während die Lebensmittelüberwachungsämter für (unzulässige gesundheitsbezogene Aussagen zu) Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln verantwortlich sind (z.B. Verstoß gegen die Health-Claims-Verordnung, HCVO).

Verbraucher:innen, die auf problematische Gesundheitsversprechen stoßen – etwa in Online-Shops oder bei Influencer:innen – können sich auch an die Verbraucherzentralen wenden. Diese bieten Beratung, nehmen Beschwerden entgegen und mahnen - wenn möglich - Anbieter ab. Daneben prüfen die Landesmedienanstalten journalistische Inhalte rundfunkähnlicher Formate und kontrollieren etwa, ob gesundheitsbezogene Werbung ausreichend gekennzeichnet ist.

Zudem können auch die Bundesnetzagentur, das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), sowie gegebenenfalls die Polizei oder Staatsanwaltschaft tätig werden – insbesondere, wenn es um strafrechtlich relevante Inhalte geht.


Checkliste: 9 Kriterien für Transparenz und Verlässlichkeit

1. Wer ist Anbieter der Gesundheitsinformationen?

Name, vollständige Adresse und eine Kontaktmöglichkeit per Telefon oder per E-Mail sollten leicht auffindbar und gut lesbar angegeben sein.

Wir sind der Meinung: Wer nichts zu verbergen hat, kann auch sagen, wer er ist. Eine Kennzeichnung, wer der Anbieter der Informationen ist, stellt für uns daher eine grundlegende Voraussetzung für die Seriosität einer Informationsquelle dar. Der Zugang zu diesen Informationen sollte darüber hinaus über einen direkten Link von der Homepage leicht auffindbar sein.

►Tipps

Die Angaben finden sich in den Rubriken "Impressum" oder "Wir über uns". Keinesfalls sollte man sich mit einer Postfach-Adresse abspeisen lassen. Vorsicht ist auch geboten, wenn als einzige Kontaktmöglichkeit eine gebührenpflichtige Nummer zur Verfügung steht.

2. Welche Ziele und wirtschaftlichen Interessen verfolgt der Informationsanbieter?

Sie sollten ohne weiteres erkennen können, ob es sich um einen kommerziellen Anbieter handelt oder nicht. Bei kommerziellen Anbietern sollte die Branche (z.B. Arztpraxis, Pharmaunternehmen) erkennbar sein. Ansonsten sollte erkennbar sein, welche Ziele vom Anbieter verfolgt werden. Insgesamt sollten diese Angaben von der Startseite aus ohne Schwierigkeiten zu finden sein.

3. Wer ist Autor:in der Informationen oder fachlich verantwortlich?

Können Sie erkennen, wer für den Inhalt der Gesundheitsinformation fachlich verantwortlich ist und welche Qualifikation der Autor oder die Autorin bzw. Verantwortliche besitzt? Reine Meinungsäußerungen oder persönliche Erfahrungen von Nicht-Fachleuten oder Patient:innen dürfen nicht den Anschein einer "wissenschaftlichen" Information erwecken.

►Tipps

Je spezieller die Information ist, desto kritischer sollten Sie nach dem Autor oder der Autorin bzw. fachlich Verantwortlichen suchen. Handelt es sich also um eine Basisinformation, können Sie großzügiger sein als wenn Sie sich mit einer ganz speziellen, innovativen Therapie für eine schwere Erkrankung beschäftigen.

4. Wie schätzen Sie die Qualität der Information ein?

Ist der Inhalt der Information nachvollziehbar dargestellt? Können Sie erkennen, ob es sich bei den Aussagen um wissenschaftlich bewiesene Informationen, Vermutungen oder private Meinungsäußerungen des Autors oder der Autorin handelt? Verweisen sie auf wissenschaftliche Quellen? Wird die Wirkungsweise beschrieben, wenn es sich um ein Arzneimittel oder eine Behandlungsmethode handelt? Werden Belege oder andere Quellen genannt, die die zentralen Aussagen der Information bestätigen?

►Tipps

Glauben Sie eine Information erst, wenn Sie sie bei mindestens zwei verschiedenen Informationsanbietern gefunden haben. Die Anbieter der Information sollten dabei unterschiedliche Interessen verfolgen (siehe Kriterium 2).

Auch die Angaben zu Beweisen oder Quellen sollten kritisch betrachtet werden. Einzelfallberichte sind grundsätzlich keine wissenschaftlichen Beweise und nicht jede medizinische Kapazität, die eine Information angeblich unterstützt, gibt es wirklich.

5. Wie beurteilen Sie die Darstellung des Inhalts?

Wichtig ist eine ausgewogene Darstellung des Inhalts. Bei Informationen über Therapien oder Behandlungsmethoden müssen neben dem Nutzen weitergehende Informationen beispielsweise zu Risiken und anderen Behandlungsmöglichkeiten vorliegen. Gibt es unterschiedliche Meinungen in der Forschung, muss darauf hingewiesen werden. An der Ausgewogenheit einer Information können Sie schnell erkennen, ob es sich hierbei wirklich um eine "neutrale" Information zu einem medizinischen Thema oder doch eher um einen "Werbetext" handelt.

►Tipps

Bei folgenden Formulierungen sollten bei Ihnen alle Alarmsirenen angehen: "Absolut nebenwirkungsfrei", "100%ige Wirkungsgarantie", "Allheilmittel" oder "nur kurze Zeit verfügbar" (vergleiche auch Kriterium 8). Bei Texten, die solche Formulierungen enthalten, handelt es sich in der Regel um Werbung.

Das gleiche gilt, wenn Sie den begeisterten Bericht eines geheilten Patienten lesen. Selbst wenn es diesen Patienten tatsächlich gibt, heißt es noch lange nicht, dass die Behandlung auch bei Ihnen wirkt.

6. Wann wurde die Information erstellt?

Achten Sie darauf, ob die Informationen aktuell sind. Es muss für Sie erkennbar sein, wann die Informationen erstellt bzw. aktualisiert wurden.

Die beste Information nützt Ihnen nichts, wenn Sie nicht erkennen können, von wann sie stammt. Leider passiert es im Internet nicht selten, dass Seiten nicht mehr gepflegt und aktualisiert werden.

►Tipps

Auch hier gilt: Je spezieller die Information, desto aktueller sollte sie sein. Handelt es sich eher um allgemeinere Informationen zu Gesundheit und Krankheit, können Sie beim Erstellungsdatum etwas großzügiger sein. Handelt es sich dagegen beispielsweise um eine Information zu einer neuen Krebstherapie, ist das Datum unverzichtbar, um erkennen zu können, ob es sich hier tatsächlich um eine "neue" Therapie handelt.

7. Wirkt sich die Information auf eine bereits bestehende Arzt-Patienten-Beziehung aus?

Seriöse Internetseiten, die Patienteninformationen zu medizinischen Behandlungen veröffentlichen, sollten daher auf die Grenzen der Online-Information hinweisen und Ihnen sagen, in welchen Fällen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen sollten. Bei ernsteren Erkrankungen muss darauf hingewiesen werden, dass ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin keine Therapieänderung vorgenommen werden sollte.

►Tipps

Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf die allgemeinen ärztlichen Ratschläge im Internet. Was für viele passt, muss nicht unbedingt auf Sie zutreffen! Der Rat aus dem Internet kann einen Arzt-Patienten-Kontakt nur ergänzen aber nicht ersetzen. Treffen Sie wichtige Entscheidungen für Ihre Gesundheit niemals ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztind.

8. Erfolgt auf der Seite eine saubere Trennung zwischen Informationen und Werbung?

Die deutliche Trennung von Werbung und Information kann optisch durch unterschiedliche Fenster, Farbgestaltung, Schriften oder Ähnliches erfolgen. Möglich ist auch ein schriftlicher Hinweis wie "Anzeige". Werbung darf auf keinen Fall als wissenschaftliche Information "getarnt" werden.

9. Werden Datenschutzbestimmungen berücksichtigt?

Sind vertragliche Beziehungen vorgesehen, dürfen personenbezogene Daten ohne Einwilligung des Kunden nur soweit erhoben, verarbeitet und genutzt werden, wie es für den Vertragsschluss unbedingt erforderlich ist. Der Kunde oder die Kundin ist vor Datenerhebung über Art, Umfang, Ort und Zweck der Erhebung und Verwendung der Daten und über die Widerrufsmöglichkeit einer Einwilligung aufzuklären. Auf die Datenschutzunterrichtung muss deutlich hingewiesen werden.

►Tipps

Leider informieren nicht alle Anbieter ausreichend über den Datenschutz. Wenn Sie nur allgemeine Fragen haben und keine sensiblen Daten versenden, ist eine Datenschutzunterrichtung weniger relevant. Ansonsten gilt: Überlegen Sie sich gut, was Sie im Internet über sich mitteilen.

Eine Frau blickt auf eine digitale Anzeige.

"Meta AI" bei Facebook, Instagram und WhatsApp – so widersprechen Sie

Meta will in Europa öffentliche Nutzerinhalte fürs Training der KI "Meta AI" verwenden. Sie können der Nutzung Ihrer Daten widersprechen, den Chatbot mit dem blauen Kreis aber nicht abschalten. Die Verbraucherzentrale NRW geht rechtlich gegen Metas Handlungen vor.
Ein Paar prüft die Rechung

Чорний список: несправжні листи про стягнення заборгованості

Споживачі регулярно отримують несправжні листи про стягнення заборгованості. Центр захисту прав споживачів федеральної землі Бранденбург надає у відкритий доступ номери банківських рахунків, на які Ви у жодному разі не маєте переказувати гроші.
Ein Paar prüft die Rechung

Czarna lista: Fałszywe pisma windykacyjne

Konsumenci regularnie otrzymują fałszywe pisma od rzekomych firm windykacyjnych. Brandenburska Centrala Konsumencka (Verbraucherzentrale Brandenburg) publikuje numery kont, na które nie należy przelewać żadnych pieniędzy.