Verbraucherreport 2025: Besserer Schutz beim Online-Shopping notwendig

Stand:
Beim Online-Shopping stoßen viele Verbraucher:innen auf Probleme wie zu lange Lieferzeiten, mangelnde Produktqualität oder versteckte Kosten. Das zeigt der Verbraucherreport 2025 des Verbraucherzentrale Bundesverbands.
Eine Person mit Laptop auf dem Schoß, auf dem Bildschirm ist eine Online-Shop zu sehen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • 65 Prozent der befragten Verbraucher:innen fühlen sich beim Online-Shopping eher nicht oder gar nicht vor irreführender Werbung oder versteckten Kosten geschützt.
  • Deutliche Mehrheit der Verbraucher:innen (78 Prozent) hatte in den letzten zwei Jahren Probleme beim Online-Einkauf, etwa mit Lieferzeiten oder Produktqualität.
  • Beschwerden zu digitalen Angeboten machen inzwischen mehr als die Hälfte aller Fälle (57 Prozent) bei den Verbraucherzentralen aus.
  • Die Verbraucherzentrale fordert: EU und Bundesregierung müssen den digitalen Verbraucherschutz dringend verbessern.
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Online-Shopping: Viele fühlen sich ungeschützt

Online-Shopping gehört längst zum Alltag – doch dabei gibt es Risiken. Laut dem Verbraucherreport 2025 des Verbraucherzentrale Bundesverbands fühlt sich die Mehrheit der Befragten nicht ausreichend geschützt vor irreführender Werbung und versteckten Kosten (65 Prozent) und vor Betrug oder unseriösen Anbietern (60 Prozent).

Lediglich beim Widerruf oder der Rückgabe von Online-Käufen sehen sich die meisten Verbraucher:innen (71 Prozent) gut abgesichert.

Probleme beim Online-Shopping – 2025: Längere Lieferzeiten, ein schlecht erreichbarer Kundenservice oder mangelnde Produktequalität sind typische Probleme beim Online-Shopping.

Probleme beim Online-Kauf weit verbreitet

Die Ergebnisse der Befragung zeigen, wie groß der Handlungsbedarf beim Online-Shopping ist:

  • 78 Prozent der Befragten hatten in den letzten zwei Jahren Probleme beim Einkauf im Netz.
  • 55 Prozent klagten über längere Lieferzeiten als versprochen.
  • 51 Prozent bemängelten einen schlecht erreichbaren Kundenservice.
  • 49 Prozent waren unzufrieden mit der Produktqualität.
  • Nur rund 22 Prozent der Befragten gaben an, keine Schwierigkeiten in den letzten zwei Jahren gehabt zu haben.
Schutz beim Online-Shopping: Sehr / eher gut geschützt fühlt sich die Mehrheit der Befragten lediglich beim Thema Widerruf und Rückgabe. Bei den übrigen untersuchten Themen besteht ein deutliches Defizit.

Digitaler Verbraucherschutz hinkt hinterher

Auch die Beschwerdestatistik der Verbraucherzentrale belegt die Probleme:

Im ersten Halbjahr 2025 gingen über 165.000 Verbraucherbeschwerden ein – 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) betraf digitale Angebote. Das digitale Umfeld bleibt damit eine Dauerbaustelle. 

Der Verbraucherreport zeigt: Verbraucherschutz ist für 92 Prozent der Befragten sehr oder eher wichtig. Die überwiegende Mehrheit der Verbraucher:innen (86 Prozent) sieht die Politik in eher oder sehr starkem Maße dafür verantwortlich, ihre Interessen zu schützen. Zugleich trauen nur 22 Prozent der Politik zu, diese Aufgabe tatsächlich zu erfüllen.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert, dass die EU im kommenden Digital Fairness Act klare Regeln festlegt. Manipulative Designs müssen verboten werden und Verstöße müssen Konsequenzen haben.

Hintergrund und Methodik: Was ist der Verbraucherreport?

Der Verbraucherzentrale Bundesverband lässt einmal im Jahr eine Umfrage unter Verbraucher:innen durchführen, um sich ein Bild über die Lage der Verbraucher:innen zu verschaffen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband will so herausfinden, wie gut sich Verbraucher:innen in ihrem alltäglichen Leben geschützt fühlen und welche Probleme und Sorgen sie umtreiben. 

Für den Verbraucherreport 2025 führte forsa im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands eine repräsentative Telefonbefragung mit 1.503 Personen durch. Berücksichtigt wurden deutschsprachige Menschen ab 14 Jahren in Privathaushalten in Deutschland. Erhebungszeitraum des aktuellen Verbraucherreports war der 1. bis 12. September 2025. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei ± 3 Prozentpunkten in der Gesamtstichprobe.

Die Auswertungen der Beschwerdestatistik basieren auf der Vorgangserfassung aller 16 Verbraucherzentralen in den insgesamt rund 200 Beratungsstellen in Deutschland. In der Vorgangserfassung werden alle Verbraucheranliegen statistisch erfasst, die die Verbraucherzentralen im Rahmen der Verbraucherarbeit bearbeiten. Es sind keine direkten Rückschlüsse auf die Häufigkeit des Vorkommens bestimmter Verbraucherprobleme in der Gesamtbevölkerung ableitbar.

Dieser Inhalt wurde von der Gemeinschaftsredaktion in Zusammenarbeit mit unserem Bundesverband (vzbv) für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt.