Frage
Kupfer wird als eine Art Allroundtalent für den Zellstoffwechsel angepriesen. Vor allem wenn man sich schnell schlapp und müde fühlt oder Stress hat. Ist dann die Einnahme von hochdosiertem Kupfer (3 Milligramm pro Tag) sinnvoll?
Antwort
Nein, das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt grundsätzlich nicht mehr als 1 Milligramm Kupfer pro Tag in Form von Nahrungsergänzungsmitteln aufzunehmen. Kinder und Jugendliche sollten überhaupt kein Extra-Kupfer bekommen.
Kupfer ist ein Spurenelement und in sehr geringen Mengen (1-1,5 Milligramm pro Tag) lebensnotwendig. Die in Deutschland lebende Bevölkerung ist – das zeigt eine aktuelle Studie – ausreichend mit Kupfer versorgt. Tatsächlich wird mit der hier üblichen Ernährung die von der EFSA festgelegte gesundheitlich tolerierbare Obergrenze für die tägliche Kupfer-Aufnahme (0,07 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht, maximal 5 Milligramm pro Tag) bei Jugendlichen und Erwachsenen schon zu über 50 Prozent erreicht.
Ein Kupfermangels ist sehr selten. Verursacht wird er am ehesten durch Operationen im Magen-Darm-Bereich (oft zusammen mit einem B12-Mangel), Erkrankungen wie Zöliakie, Morbus Crohn oder Mukoviszidose sowie durch eine erhöhte Aufnahme von Zink (z.B. durch Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente). Zink hemmt die Aufnahme von Kupfer. Zu den Symptomen eines Kupfermangels zählen Müdigkeit und Kraftlosigkeit und manchmal ein erhöhtes Infektionsrisiko. Da diese Symptome sehr unspezifisch sind, lässt sich ein Mangel nur durch einen Bluttest feststellen.
Zu hohe Aufnahmemengen von Kupfer können vor allem längerfristig zu gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere zu einer Beeinträchtigung der Leberfunktion.
Im Körper trägt Kupfer zur Erhaltung von normalem Bindegewebe, zu einem normalen Energiestoffwechsel, zu einer normalen Funktion des Nervensystems, zu einer normalen Haar- und Hautpigmentierung, einem normalen Eisentransport sowie einer normalen Funktion des Immunsystems bei und es schützt die Zellen vor oxidativem Stress. Zusätzliches Kupfer führt nicht zur Verbesserung oder Erhöhung der genannten Funktionen.
Gute Kupferlieferanten sind (Vollkorn-)Getreideprodukte, Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Linsen, Nüsse, Samen, Kakao, Schokolade, Kaffee, Tee und einige grüne Gemüse sowie Innereien, Fisch und Schalentiere.
Quellen:
- DGE: Referenzwert Kupfer, Mangan, Chrom, Molybdän. Stand: 2000 (zuletzt abgerufen am 01.12.2025)
- BfR (2024): Aktualisierte Höchstmengenvorschläge für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln. Stellungnahme Nr. 006/2024 vom 22.02.2024
- BfR (2024): Höchstmengenvorschläge für Kupfer in Lebensmitteln inklusive Nahrungsergänzungsmitteln
- BfR (2023): FAQ Aufnahme von Kupfer: In Spuren lebensnotwendig, in größeren Mengen riskant, Stand: 01.11.2023 (zuletzt abgerufen am 01.12.2025)
- EFSA (2023): Re‐evaluation of the existing health‐based guidance values for copper and exposure assessment from all sources. EFSA Journal 21 (2): e07728
- Kolbaum A. E. et al. (2023): Long-term dietary exposure to copper in the population in Germany – Results from the BfR MEAL study. Food Chem Toxicol 176:113759