Sie dürfen zukünftig in einer Übergangsfrist von 5 Jahren von den Vorschriften des Gebäude-Energie-Gesetzes abweichen und müssen erst dann eine Heizung haben, die dem Gesetz gerecht wird.
Bauen Sie ab 2024 eine Heizung mit üblichem, wasserbetriebenem Heizkörpernetz in ein größeres Gebäude ein, das mindestens 6 Parteien aufweist, dann muss im Zuge dessen auch ein hydraulischer Abgleich inklusive einer Heizlastberechnung durchgeführt werden.
Welche Vorschriften gibt es bei Etagenheizungen oder Wohnungseigentümer-Gemeinschaften?
Wenn Sie in einem gemeinsamen Gebäude mit vielen Heizungen (z. B. Etagenheizungen in einem Mehrfamilienhaus, Wohnungseigentums-Gemeinschaft mit jeweils einzelnen Heizungen) leben, in dem ab 2024 eine einzelne neue Heizung eingebaut wird oder werden muss, dann startet damit eine Frist innerhalb der die Eigentümer:innen entscheiden müssen, ob das gesamte Gebäude langfristig durch eine zentrale Heizung oder weiterhin durch Einzelheizungen versorgt werden soll. Diese Frist beträgt zunächst 5 Jahre.
Eine Wohnungseigentums-Gemeinschaft muss in jedem Fall bis Ende 2024 Informationen über die Heizungen im Gebäude sammeln. Gibt es eine Etagenheizung im Gebäude, ist von dem oder der Bezirksschornsteinfeger:in abzufragen, was für Heizungen das sind und wie alt sie sind. Von den Mitgliedern, die mit der Etagenheizung heizen, ist bis Ende 2024 abzufragen, ob die Heizung in Ordnung ist und welche weiteren Bestandteile zum Heizsystem gehören.
Dies soll eine Hilfe für die Gemeinschaft sein, um entscheiden zu können wie das Gebäude in Zukunft beheizt werden soll.eine Entscheidung darüber abgegeben haben, ob das laufende Heizsystem weiterbetrieben oder verändert werden soll. Diese Entscheidung ist dem oder der Bezirksschornsteinfeger:in mitzuteilen.
Falls Sie entscheiden, dass auch zukünftig Einzelheizungen für Wohnungen betrieben werden sollen, muss jede neue Heizung die Vorschriften des Gebäude-Energie-Gesetzes erfüllen.
Falls Sie entscheiden, dass Sie das Gebäude zukünftig mit einer gemeinsamen Zentralheizung versorgen möchten, dann verlängert sich die Frist ab dem Ausfall der ersten Heizung auf insgesamt 13 Jahre. Danach muss die neue Heizung in Betrieb gehen.
Der Austausch einer alten Heizung wird von staatlicher Seite finanziell gefördert. Detaillierte Informationen zu den Fördervoraussetzungen und den technischen Anforderungen erhalten Sie auf unseren Internetseiten.
Welche Pflichten gibt es für den Betrieb einer bestehenden Heizung?
Nur für größere Gebäude, in denen es mindestens 6 Wohnungen gibt, schreibt das GEG ab 2024 vor, dass die meisten laufenden Heizungen durch eine Fachperson überprüft und optimal eingestellt werden müssen. Dies gilt für Heizungen mit normalem, wasserversorgten Heizkörpernetz und für Wärmepumpen.
Bei älteren Heizungen, die vor Oktober 2009 eingebaut wurden, muss diese Überprüfung bis zum September 2027 durchgeführt worden sein.
Neuere Heizungen müssen spätestens nach 16 Betriebsjahren überprüft und optimiert werden.
Für die Heizungsprüfung schreibt das Gebäude-Energie-Gesetz vor:
- Betrieb einer effizienten Heizungspumpe,
- gedämmte Rohrleitungen oder Armaturen in unbeheizten Bereichen (ohnehin verpflichtend),
- optimale Einstellung des Temperaturbereichs, besonders der Vorlauftemperatur,
- Angepasste Heizungssteuerung in der Nacht oder im Sommer.
Bei Wärmepumpen sind durch die Prüfung zusätzlich zu optimieren:
- Effizienz der Anlage mit Kontrolle des Ist-Zustands, durch die Kenngröße Jahresarbeitszahl (JAZ),
- Heizkörper-Durchflussmenge durch einen hydraulischen Abgleich, sofern dieser noch nicht durchgeführt wurde,
- Funktionsfähigkeit des Kältemittel-Kreislaufs,
- Zustand elektrischer Anschlüsse.
Das Gebäudeenergie-Gesetz schreibt nicht vor, dass eine laufende Heizung ausgetauscht werden muss.
Kostenloses Online-Tool: Mit dem Sanierungsrechner den Energiebedarf abschätzen
Mit dem Sanierungskonfigurator des Ministeriums für Wirtschaft und Energie können Sie als Hausbesitzer den Energiebedarf Ihres Wohngebäudes abschätzen und simulieren, wie sich verschiedene Energiesparmaßnahmen wie zum Beispiel eine Wärmedämmung oder die Heizungserneuerung auswirken. Das Online-Tool zeigt auch auf, welche Kosten mit den Maßnahmen verbunden sind und welche staatlichen Förderprogramme es dafür gibt. Der Sanierungskonfigurator bietet einen guten ersten Überblick für alle, die über eine energetische Modernisierung nachdenken.