Fürs Klima spenden und CO2 kompensieren – so geht’s

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Der Klimakrise zu begegnen, ist aktuell eine der drängendsten Aufgaben. Nur wenige Spendengelder fließen jedoch in den Klimaschutz. Hier erfahren Sie mehr über die Unterschiede zwischen Spenden und Kompensationen und wie Sie finanziell zum Klimaschutz beitragen können.
Eine Hand hält eine Kristall-Erdkugel in der Hand - im Hintergrund eine schöne Wiese

Das Wichtigste in Kürze:

  • Generell fließt weltweit zu wenig Geld in den Klimaschutz. Freiwillige finanzielle Beiträge sind daher eine wichtige Ergänzung zu staatlichen Maßnahmen.
  • Die Kompensation von CO2 stand in den letzten Jahren berechtigterweise in der Kritik, da auf den Kohlenstoffmärkten viele wertlose Zertifikate ohne Klimawirkung gehandelt werden.
  • Das wichtigste Ziel für den Klimaschutz ist es, CO2 zu vermeiden oder wenigstens zu reduzieren. Kompensation kann jedoch unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls sinnvoll sein.
  • Über Spenden können Sie Klimaschutzprojekte und Organisationen unterstützen, die sich für Klimaschutz einsetzen.
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Warum ist Spenden für den Klimaschutz wichtig? 

Klimaschutz ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Insbesondere die Regierungen weltweit tragen eine große Verantwortung. Ihre Aufgabe ist es, die richtigen Rahmenbedingungen für Klimaschutz zu schaffen. Die Wirtschaft muss umwelt- und klimafreundlicher produzieren. Auch wenn Verbraucher:innen nicht die ganz großen Hebel in der Hand haben, können Sie doch konkrete Beiträge leisten, etwa, indem Sie Bus und Bahn wählen statt Auto und Flugzeug, durch eine pflanzenbasierte Ernährung oder durch Energiesparmaßnahmen im Haushalt. 

Wer darüber hinaus etwas tun möchte, kann entweder selbst aktiv werden – oder einen finanziellen Beitrag leisten. Während 76 Prozent des gesamten Spendenaufkommens in Deutschland im Jahr 2022 auf die humanitäre Hilfe entfielen, flossen in den Bereich Natur- und Umweltschutz nur 3,4 Prozent. Klimaschutz ist als präventive Maßnahme jedoch nicht weniger wichtig als humanitäre Hilfe. Durch ihn kann man zukünftigen humanitären Notlagen vorbeugen, die mit dem Klimawandel einhergehen, etwa Dürren, Fluten und Brände. 

Sie können auf vielfältige Weise finanziell zum Klimaschutz beitragen. Verschiedene Organisationen verfolgen jeweils ihren eigenen Ansatz. 

CO²-Emissionen verringern durch Spenden oder Kompensation: Was ist der Unterschied? 

Manche Anbieter werben damit, dass sich die eigenen CO2-Emissionen durch Geldzahlungen an Klimaschutzprojekte „kompensieren“ lassen. Andere dagegen sprechen von einer "Spende" oder von "Unterstützung für Klimaschutz". Dahinter stehen unterschiedliche Ansätze. 

Das bedeutet CO2-Kompensation 

CO2-Kompensation folgt dem Verursacherprinzip. Das heißt, Staaten, Unternehmen oder Einzelpersonen sollen entsprechend der Höhe ihrer CO2-Emissionen Zahlungen für Klimaschutzprojekte leisten und so Verantwortung für die Auswirkungen auf das Klima übernehmen, die sie verursacht haben. 

Mithilfe eines Rechners werden individuelle CO2-Bilanzen sowie die Höhe der Ausgleichszahlungen ermittelt. Möglich wurde dies durch einen internationalen Handel mit Minderungszertifikaten. Die Menge an CO2-Einsparungen, die ein Klimaschutzprojekt bewirkt hat, wird in einer Datenbank festgehalten. Dieser Wert wird wieder gelöscht, wenn jemand Zertifikate zum Ausgleich eigener Emissionen kauft. 

Beim CO2-Ausgleich wird erwartet, dass die eingesparten Emissionen durch Klimaschutzprojekte genauso wirksam sind wie eigene CO2-Einsparungen, die man sonst selbst hätte umsetzen müssen . Um dem gerecht zu werden, müssen Kompensations-Zertifikate besonders strengen Qualitätskriterien genügen, wie zum Beispiel eine strikte Vermeidung von Doppelzählungen. 

Die CO2-Kompensation steht seit langem in der Kritik, weil sie Gefahr läuft, falsche Anreize zu setzen und als "Ablass-Handel" missbraucht zu werden, mit dem man sich billig das Label "klimaneutral" erkaufen kann. Werden strenge Qualitätskriterien erfüllt und das Prinzip "Reduktion und Vermeidung vor Kompensation" beachtet, ist Kompensation aber als positiv zu sehen, da die Verursacher von Emissionen freiwillig finanzielle Verantwortung übernehmen. 

Das ist unter einer Spende für Klimaschutz zu verstehen 

Beim Spenden dagegen geht es darum, einen freiwilligen Beitrag für eine gute Sache zu leisten. Während beim Kompensieren die eigene Emissionsbilanz die Höhe der notwendigen Zahlung bestimmt, gilt beim Spenden der soziale Gedanke: Wer mehr hat, kann auch mehr zum Gemeinwohl beitragen. Beim Spenden geht es also nicht darum, eigene Emissionen auszugleichen. Sie leisten lediglich einen Beitrag zum Klimaschutz. 

Während Kompensationen immer durch Projekte erfolgen müssen, durch die CO2 eingespart oder gespeichert wird, können via Spende auch der politische Einsatz für mehr Klimaschutz oder die Forschung zu neuen Klimaschutz-Technologien unterstützt werden. Derart eingesetzte Gelder dienen zwar nicht direkt der Minderung von Emissionen im Hier und Jetzt, sind aber zentral für den mittel- bis langfristigen Klimaschutz und den Wandel zu einer insgesamt nachhaltigen Gesellschaft. 

Im Rahmen neuer Regelungen zum Pariser Klimaschutzabkommen sind 2021 neue Unklarheiten darüber entstanden, wer sich Einsparungen aus Klimaschutzprojekten anrechnen darf. Da inzwischen alle Länder eigene Klimaziele haben, müssen Projektentwickler vertragliche Abmachungen, so genannte Corresponding Adjustments, mit den Ländern treffen, in denen sie Projekte umsetzen. Das soll Doppelzählungen verhindern. Somit sollten nur noch Zertifikate mit entsprechenden Vereinbarungen für den CO2-Ausgleich verwendet werden. 

Auf dieses Modell setzt beispielsweise der Anbieter atmosfair. Andere Anbieter wie etwa myclimate haben sich dagegen vom Kompensations-Ansatz verabschiedet und werben nun mit Aussagen wie "Unterstützen Sie Klimaschutz!". Dahinter steht das alternative Modell eines Finanzierungsbeitrags oder englisch Contribution Claim. Damit können Sie sich als Verbraucher:in am globalen Klimaschutz beteiligen, ohne sich Emissionsreduktionen auf die eigene Klimabilanz anzurechnen und ohne sich „klimaneutral“ zu nennen. Hierbei handelt es sich letztlich um eine Spende.

Welche Möglichkeiten habe ich, um für Klimaschutz spenden oder Emissionen kompensieren? 

Wenn Sie finanziell etwas für den Klimaschutz tun möchten, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Im Folgenden finden Sie unterschiedliche Ansätze im freiwillig finanzierten Klimaschutz. Die Verbraucherzentralen empfehlen, eine Option zu wählen, die Sie inhaltlich überzeugt und die zu Ihren persönlichen Werten passt.

1. Klimaschutzprojekte

Klimaschutzprojekte setzen praktische Maßnahmen um, um lokal den CO2-Ausstoß zu verringern und zu vermeiden. Die Bandbreite ist groß. Dazu gehören

  • Waldschutz- und Aufforstungsprojekte,
  • die Verteilung effizienter Kochöfen, um Feuerholz einzusparen,
  • Kleinbiogasanlagen für Privathaushalte, aber auch
  • größere erneuerbare Energie-Projekte. 

Die meisten dieser Projekte werden im globalen Süden durchgeführt und auf CO2-Zertifikate verrechnet, die auf internationalen Märkten zur Kompensation verkauft werden, zum Beispiel von Flügen. An die Projekte können Sie aber auch spenden. 

Wird ein Anspruch auf Kompensation erhoben, müssen eine Reihe von strengen Qualitätskriterien erfüllt werden: Wichtig ist zunächst, dass durch die Projekte tatsächlich zusätzlicher Klimaschutz entsteht. Das ist nur dann der Fall, wenn der Verkauf von Zertifikaten eine maßgebliche Einnahmequelle ist und das jeweilige Projekt sich ohne diese Einnahmen nicht rechnen würde. 

Darüber hinaus müssen die Berechnungsgrundlagen zuverlässig und methodisch sauber, die erzielten CO2-Einsparungen dauerhaft und unumkehrbar sein. Zudem darf es nicht zu Doppelzählungen kommen. 

Die Qualität von Minderungszertifikaten im Einzelnen zu beurteilen, ist für Verbraucher:innen schwierig und erfordert umfangreiche Vorkenntnisse. Einen Anhaltspunkt bieten die Factsheets der unabhängigen Carbon Credit Quality Initiative (CCQI), in denen Vorteile und Risiken zu verschiedenen Typen von Klimaschutzprojekten beschrieben sind. 

Laut Verbraucherzentrale NRW achten Organisationen, die Spenden und Kompensationen für Verbraucher:innen vermitteln, besonders auf eine gute Auswahl der Projekte und deren Qualität. Auch sehen die Verbraucherzentralen bei diesen Organisationen geringere Anreize zum Greenwashing als bei (Groß-)Unternehmen, die auch aus Marketing- und Imagegründen kompensieren und die ein hohes Interesse an Kosteneinsparungen haben.

2. Politisch-rechtlicher Einsatz für Klimaschutz

Für Klimaschutz braucht es die richtigen politischen Rahmenbedingungen. Organisationen wie die Deutsche Umwelthilfe, Greenpeace oder der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Durch deren Öffentlichkeitsarbeit bilden sie ein wichtiges Gegenwicht zu den Interessen von Industrien und Wirtschaftszweigen, die auf fossile Energie setzen. Politische Arbeit für den Klimaschutz ist vielfältig:

  • Kampagnen,
  • Organisation gewaltfreier öffentlicher Proteste,
  • Lobbying-Gespräche mit Entscheidungsträger:innen,
  • Recherchen und Studien,
  • Entwicklung von konkreten Gesetzesvorlagen und
  • Unterstützung von juristischen Klagen für mehr Klimaschutz

Im Gegensatz zu den Klimaschutzprojekten werden dadurch zwar keine aktuellen CO2-Einsparungen erzielt. Doch bei Erfolg können sie langfristiger wirken: Allgemeine Regelungen können viele gesellschaftliche Akteure zu klimafreundlichem Handeln bewegen.

In vielen Fällen arbeiten verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen zusammen für ihre politischen Ziele im Klimaschutz. Einen großen Erfolg etwa erzielte 2021 eine Gruppe junger Kläger:innen, die – unterstützt von zahlreichenzivilgesellschaftlichen Organisationen – vor dem Bundesverfassungsgericht das Recht auf Generationengerechtigkeit einklagten. Das Gericht entschied, dass der Staat laut Grundgesetz dafür sorgen muss, dass heutige und zukünftige Generationen eine lebenswerte Zukunft haben. Die Bundesregierung wurde verpflichtet, ihr Klimaschutzgesetz zu überarbeiten und bis 2030 weitere Schritte umzusetzen.

3. Umgestaltung zur nachhaltigen Gesellschaft fördern

Einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen ClimateFair. So können Verbraucher:innen die Umweltauswirkungen ihrer Mobilität berechnen und lokale Klimaschutzfonds unterstützen, die die Energiewende und nachhaltige Projekte vor Ort fördern. 

Alle Teilhaber:innen der lokalen Fonds können selbst lokale Projekte zur Förderung vorschlagen und sich jährlich an der Wahl der Förderprojekte beteiligen. Im ersten Schritt werden die Mittel für erneuerbare Energie-Anlagen vor Ort investiert, zum Beispiel in den Bau von Solaranlagen auf Kindergärtendächern oder Gemeindehäusern. 

Die Anlagen sind als gemeinschaftliches Gut gedacht: Jedes Jahr fließen alle Erträge und 5 Prozent des Fonds in gemeinnützige Projekte von lokalen Initiativen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen. Durch dieses Modell sollen alle Menschen in der jeweiligen Kommune und deren Partnerkommunen im globalen Süden profitieren. Es zeigt, wie eine gemeinwohlorientierte Wirtschaft in einer nachhaltigen Gesellschaft aussehen kann.

Die Verbraucherzentralen empfehlen Verbraucher:innen, die Wert auf einen ganzheitlichen, regionalen und partizipativen Ansatz im Klimaschutz legen, eine Spende an ClimateFair.

4. Stilllegung von Zertifikaten des Europäischen Emissionshandels

Einen alternativen Kompensations-Ansatz verfolgen die Organisationen Compensators und ForTomorrow. Über sie können Emissionsrechte aus dem Europäischen Emissionshandel aufgekauft werden. Anschließend werden diese stillgelegt, wodurch es weniger CO₂-Zertifikate auf dem Markt gibt.  Das wiederum führt zu Preissteigerungen und macht emissionsarme Technologien wettbewerbsfähiger.

Die Preise für die Kompensation einer Tonne CO₂-Einsparung schwanken dabei mit den Marktpreisen im Emissionshandel. Im Dezember 2024 lagen sie bei 80 Euro pro Tonne CO₂ (Compensators) oder 99 Euro pro Tonne CO₂ (ForTomorrow).  Die inzwischen höheren Preise für Emissionsrechte zeigen, dass der europäische Emissionshandel gut funktioniert. 

Im Unterschied zu den meisten Klimaschutzprojekten, die in der Regel im globalen Süden durchgeführt werden, zielt die Kompensation durch den Emissionshandel auf große europäische Unternehmen im Energiesektor, in energieintensiven Industrien und im Luftverkehr. Emissionen werden somit direkt bei den Großverursachern vermieden. 

Allerdings gibt es  auch kritische Stimmen: Expert:innen halten es für wenig sinnvoll, noch mehr Druck auf Branchen auszuüben, die schon jetzt strenge Vorgaben einhalten müssen. 

Sinnvoller sei es, in Bereichen für weniger Emissionen zu sorgen, die noch nicht reguliert seien, wie zum Beispiel  im Autoverkehr.  Andere Expert:innen bezweifeln, dass die relativ wenigen CO₂-Zertifikate, die jedes Jahr stillgelegt werden, wirklich den Umstieg auf klimafreundliche Technologien fördern. 

5. "Effektiver Altruismus": Geld dorthin lenken, wo es den größten Nutzen bringt

Die weltweite Bewegung des "Effektiven Altruismus" will mit Geld möglichst viel bewirken – gezielt dort, wo es den größten langfristigen Nutzen hat. Fachleute analysieren dafür, welche Maßnahmen den größten Unterschied machen. 

Außerdem werden Hilfsprojekte genauer untersucht, um herauszufinden, wie wirksam sie sind. Spendengelder werden dann gezielt in Projekte investiert, die die Probleme am effektivsten angehen. Fachleute empfehlen, Geld vor allem dort einzusetzen, wo es viel bewirken kann und bisher wenig investiert wurde.  

Die Gutachten empfehlen insbesondere, neue Technologien im Frühstadium zu fördern, beispielsweise in die Abscheidung und Speicherung von CO2 aus Industrieanlagen, also CO₂ aufzufangen, bevor es in die Atmosphäre gelangt oder in die CO2-freie Herstellung von Zement, Stahl und Flugbenzin.

Effektiv spenden ist ein deutscher Ableger der Bewegung des „effektiven Altruismus“. Die Organisation hat einen Spendenfonds eingerichtet, der Gelder an Organisationen wie zum Beispiel Future Cleanteach Architects, Clean Air Task Force oder Carbon 180 weitergibt. Diese Organisationen machen politisches Lobbying unter anderem für die oben genannten Technologien und initiieren Netzwerke für Forschung und Entwicklung.

Kritisch sieht die Verbraucherzentrale NRW, dass einige dieser Technologien, wie CCS oder Kleinst-Atomreaktoren,  umstritten sind und Umwelt- und Sicherheitsrisiken mit sich bringen. Die tatsächlich erzielbaren Erfolge sind aufgrund des frühen Entwicklungsstadiums bei vielen Technologien noch ungewiss. Zudem könnten Vertreter der Öl-, Kohle- und Gasindustrie die Aussicht, CO2 künftig  einfangen und speichern zu können, als Rechtfertigung nutzen, um weiterhin fossile Brennstoffe zu fördern und zu verbrennen. 

Ob diese Form des Spendens daher tatsächlich so effektiv für den Klimaschutz ist wie beworben, darf daher bezweifelt werden.

Spenden oder CO2-Kompensationen: Welche Anbieter gibt es? 

Sie können über folgende Anbieter spenden oder CO2-Emissionen kompensieren:

  • Atmosfair bietet Kompensationen zum Preis von 25 Euro pro Tonne CO2 an, vor allem in den Bereichen Effiziente Kochöfen, Solarenergie und Biogas. Positiv ist zu bewerten, dass der Anbieter umfangreiche Informationen gibt, in welchen Fällen eine Kompensation sinnvoll ist und in welchen Fällen es andere Wege gibt, um Emissionen zu vermeiden.
    Gut ist auch, dass bei der Kompensation von Flügen nicht nur die Emissionen durch Kerosinverbrennung, sondern auch Faktoren wie Stickoxide, Ozon und Partikel einberechnet werden. Atmosfair trifft zudem Vereinbarungen mit Projekt-Staaten um Doppelzählungen von CO2-Minderungen zu verhindern.
    Aufgrund des breiten Portfolios und der umfangreichen Maßnahmen zur Qualitätssicherung empfehlen die Verbraucherzentralen atmosfair für Verbraucher:innen, die ihre CO2-Emissionen kompensieren möchten.
  • Bei ForTomorrow können Sie CO2  durch die Aufforstung von deutschen Mischwäldern  für 43 Euro pro Tonne CO2  kompensieren. Der Anbieter argumentiert, dass die Rahmenbedingungen für den Waldschutz in Deutschland deutlich besser seien als in Ländern des globalen Südens. Damit sei das Risiko geringer, dass Einsparungen aus Aufforstungen durch Brände oder Rodungen wieder verloren gehen.
  • Auch mit PrimaKlima können Sie an Mischwald-Aufforstungsprojekte in Deutschland sowie in Nicaragua und Uganda spenden. Zudem sind Kompensationen zum Preis von 22 Euro pro Tonne CO2 durch Zertifikate aus dem Projekt in Uganda möglich. 
    Im Gegensatz zu ForTomorrow können Sie an die Wald-Projekte in Deutschland nur spenden. Die Projekte werden nicht zur Kompensation genutzt, da sie bereits auf die Klimaziele der deutschen Bundesregierung angerechnet werden. Dies halten die Verbraucherzentralen  für richtig und empfehlen daher PrimaKlima für Spenden an und Kompensationen über Aufforstung.
  • myclimate bietet keine CO2-Kompensationen mehr an und bittet nun mit dem Slogan „Unterstützen Sie Klimaschutz!“ um Spenden für Klimaschutzprojekte. Damit hat myclimate auf kritische Studien und Medienberichte reagiert, die die Qualität von Zertifikaten auf dem freiwilligen Markt für Kohlenstoff in Zweifel gezogen haben. 
    myclimate folgt damit den Ansatz des Finanzierungbeitrags, im Fachjargon Contribution Claim genannt. Das bedeutet, dass Sie durch Spenden Beiträge zu Klimaschutzprojekten leisten. Allerdings wird nach wie vor ein CO2-Rechner angeboten, mit dem die Spenden-Höhe in Abhängigkeit zu den eigenen Emissionen bestimmt werden kann. myclimate bietet viele Projekte an, unter anderem in den Bereichen Abfallmanagement, Biogas, Biomasse, Effiziente Kocher, Waldschutz und Aufforstung sowie Solarenergie.
  • Klimakollekte arbeitet ähnlich wie myclimate inzwischen mit dem Ansatz des Finanzierungsbeitrags, also nach dem Contribution Claim-Modell. Das Unternehmen bietet keine CO2-Kompensationen mehr an, ein CO2-Rechner wird nach wie vor angeboten. Klimakollekte setzt vorwiegend auf die Verteilung effizienter Kochöfen in Ländern des globalen Südens. Zudem gibt es einige Biogas-Projekte. Alle Projekte sind nach dem "Gold Standard" zertifiziert.
  • Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) bietet Moorpatenschaften an, mit denen die Renaturierung geschädigter Moore und der Schutz und Erhalt intakter Moore finanziert wird. Die Renaturierung von Mooren bindet CO2 und wirkd daher positiv auf das Klima. Sie können für Projekte spenden. Kompensationsleistungen werden nicht angeboten.

Diese Organisationen können Sie mit Spenden für den Klimaschutz unterstützen

Wenn Sie den politischen und juristischen Einsatz für Klimaschutz unterstützen möchten, empfehlen die Verbraucherzentralen Spenden an eine der folgenden Organisationen:

  • Deutsche Umwelthilfe: 
    Sie verklagt vor allem um Bundes- und Landesregierungen sowie große Konzerne, damit diese die Verpflichtungen des Pariser Klimaschutzabkommens einhalten.
  • Greenpeace, Germanwatch und der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND):
    Sie organisieren Kampagnen, öffentliche Proteste, entwickeln  Konzepte, Studien und Recherchen, führen Lobbying-Gespräche mit Politiker:innen und unterstützen Verbandsklagen.
  • Die Vereine GermanZero und Bürgerlobby Klimaschutz:
    Sie bringen Bürger:innen ins Gespräch mit Abgeordneten und bauen so Druck auf. Beide Organisationen entwickeln zudem Vorschläge für gesetzliche Lösungen zum Klimaschutz.
  • Protect the Planet beteiligt sich ebenfalls an Klageverfahren zum Klimaschutz. Die Organisation hat darüber hinaus ein Bündnis initiiert, das sich für den Windenergie-Ausbau einsetzt und ein weiteres Bündnis, das Vorreiter-Unternehmen im Klimaschutz mit der zivilgesellschaftlichen Klima-Bewegung zusammen bringt.

Dieser Inhalt wurde von der Gemeinschaftsredaktion in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und unserem Bundesverband (vzbv) für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt.

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